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Software als Schlüssel: Hersteller planen „Computer auf Rädern“

(German.china.org.cn)

Dienstag, 14. Dezember 2021

  

Es schien eine ewig gültige Tatsache zu sein: Automobilhersteller verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von Autos. Doch mehr und mehr wird klar, dass Software in Zukunft immer entscheidender sein wird. Entsprechend ändern die weltweiten Autohersteller ihren Kurs und erhöhen ihre Investitionen in die Software-Entwicklung, zum Beispiel für autonomes Fahren.

Bis vor kurzem war der Verkauf von Fahrzeugen die wichtigste Einnahmequelle für Automobilhersteller. Das ändert sich jetzt aber, denn Software wird immer mehr zu einer wichtigen Einnahmequelle, da Fahrzeuge schrittweise zu „Computern auf Rädern“ werden.

Der europäische Autohersteller Stellantis geht beispielsweise davon aus, dass seine Softwaredienste und -abonnements im Jahr 2026 rund vier Milliarden Euro (4,5 Milliarden US-Dollar) und im Jahr 2030 sogar 20 Milliarden Euro einbringen werden. Diese Schätzung gab das Unternehmen letzte Woche bei der Vorstellung seiner neuen Software-Strategie ab.

Die Strategie werde es den Autokäufern ermöglichen, innovative Funktionen und Dienste über regelmäßige sogenannte „Over-the-Air“-Updates [Softwareaktualisierungen, die über eine Funkschnittstelle durchgeführt werden] zu installieren, damit ihre Fahrzeuge auch noch Jahre nach ihrer Herstellung modern bleiben, so Stellantis. Das Unternehmen plant, seine Fahrzeuge ab 2024 in einem technologischen Ökosystem zu bauen, das vollständig über solche Funkschnittstellen aktualisiert werden kann. Damit soll die heute noch bestehende Verbindung zwischen Hardware und Software aufgehoben werden, so dass Entwickler Funktionen und Dienste schnell erstellen und aktualisieren können, ohne auf die Markteinführung einer neuen Hardware warten zu müssen.

Nach Angaben des Automobilherstellers wird die Mehrheit seiner neuen Fahrzeuge ab 2024 vollständig „Over-the-Air“ aktualisierbar sein. Das Unternehmen geht davon aus, dass es 2030 über mehr als 34 Millionen „monetarisierbare“ vernetzte Autos verfügen wird – im Vergleich zu den zwölf Millionen heute. Stellantis stellte klar, dass sich der Begriff „monetarisierbar" auf die ersten fünf Jahre nach der Herstellung des Fahrzeugs beziehe.

„Software wird unser Geschäftsmodell verbessern, indem sie die Hardware von der Software trennt... und damit den Schwerpunkt unseres Geschäfts verlagert", betonte Stellantis-CEO Carlos Tavares. Die Gewinnspannen für diese Dienstleistungen dürften dann eher mit denen eines Technologieunternehmens als mit denen eines traditionellen Automobilherstellers vergleichbar sein.

Die zusätzliche Einnahmequelle könnte das Doppelte dessen betragen, was der Automobilhersteller heute verdient, schätzt auch Finanzvorstand Richard Palmer.

Volkswagen gründete seine Software-Tochter Cariad zwar erst im vergangenen Jahr, beschäftigt dort aber bereits rund 4.500 Ingenieure. Der deutsche Autokonzern geht davon aus, dass der Anteil intern entwickelter Software in seinen Autos von derzeit zehn Prozent auf 60 Prozent im Jahr 2025 steigen wird. Am Donnerstag gab Volkswagen bekannt, dass sein Vorstandsvorsitzender Herbert Diess ab 2022 die Verantwortung für Cariad übernehmen wird. Der deutsche Autogigant geht davon aus, dass bis 2030 fast ein Drittel des Umsatzes auf dem globalen Mobilitätsmarkt mit softwarebasierten Diensten erzielt werden könnte.

Um dieses Potenzial zu erschließen, hat Volkswagen bis 2026 insgesamt 30 Milliarden Euro für die Digitalisierung einschließlich des autonomen Fahrens eingeplant, was einer Steigerung von rund zehn Prozent gegenüber dem bisherigen Plan entspricht.

Qin Lihong, Präsident des chinesischen Start-ups Nio, ist sich sicher, dass das autonome Fahren in den kommenden Jahren das wichtigste Merkmal intelligenter Fahrzeuge sein werde.

Chinesische Technologieunternehmen wie Huawei und Baidu erforschen das Segment ebenfalls und bieten den Autoherstellern ihre Lösungen für autonomes Fahren an.

In den USA erklärte General Motors (GM) im Oktober, dass es seinen Umsatz bis 2030 verdoppeln wolle. 80 Milliarden US-Dollar sollen dabei durch technologiegetriebene neue Geschäfte generiert werden, wie zum Beispiel durch die Unternehmenseinheit für autonome Fahrzeuge „Cruise“.

Ford hat den ehemaligen Leiter des Apple-Autoprojekts, Doug Field, eingestellt, um seine Bemühungen in den Bereichen fortschrittliche Technologien und eingebettete Systeme zu leiten.

Gleichzeitig arbeitet der französische Automobilhersteller Renault mit Google zusammen, um seine „Infotainment“-Systeme besser zu gestalten.

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