Chinesische Firmen haben große Erwartungen an Indiens Infrastrukturplan

Indien hat am Montag angekündigt, sechs Billionen Rupien (rund 69 Milliarden US-Dollar) durch ein Asset-Leasing-Programm aufzubringen, um staatliche Haushaltsmittel für Infrastrukturprojekte freizusetzen.

Indien hat am Montag angekündigt, sechs Billionen Rupien (rund 69 Milliarden US-Dollar) durch ein Asset-Leasing-Programm aufzubringen, um staatliche Haushaltsmittel für Infrastrukturprojekte freizusetzen, eine Maßnahme, die die Erwartungen chinesischer Unternehmen an einer Teilnahme an dem Plan steigern könnte. Chinesische Unternehmen sind jedoch wegen der instabilen Politik in Indien vorsichtig und fordern die indische Regierung auf, sich an den Sinn der Verträge zu halten und das Geschäftsumfeld des Landes zu verbessern, was dazu beitragen könnte, das Vertrauen der chinesischen Firmen in den indischen Markt wiederherzustellen.

Die Entscheidung folgte auf die Ankündigung des indischen Premierministers Narendra Modi am 15. August, dass das Land in Kürze einen Infrastrukturplan im Wert von 1,35 Billionen US-Dollar starten werde, um die Wirtschaft zu stimulieren. Der Plan „wird lokalen Herstellern helfen, global wettbewerbsfähig zu werden und auch Möglichkeiten für neue zukünftige Wirtschaftszonen in Indien zu entwickeln“, sagte er in seiner Rede zum Unabhängigkeitstag. Modi sagte auch, dass sich das Land in Richtung Elektromobilität bewege und die Arbeiten an der 100-prozentigen Elektrifizierung des indischen Eisenbahnsystems mit dem Ziel Fortschritte machten, bis 2030 ein Netto-Null-Kohlenstoff-Emittent geworden zu sein. „Die Regierung Modi hat den Ausgabenplan aus administrativen Gründen aufgestellt und wird ihr Ziel angesichts des immer noch verheerenden Coronavirus-Ausbruchs in Indien, seiner langsamen Erholung sowie seiner schädigenden Absprachen mit den USA und der EU über den Ausschluss Chinas wahrscheinlich nicht erreichen“, sagte Dai Yonghong, Professor des Instituts für Chinas Interessen in Übersee an der Universität Shenzhen, am Dienstag. Die Entwicklung der Infrastruktur sei eine systemische Anstrengung, die Kapital, Technologie und Management erfordere, und kein vager Entwurf, sagte Dai und forderte Indien auf, mit China zusammenzuarbeiten.

Als führende asiatische Volkswirtschaften, die auf dem Vormarsch sind, gibt es viele Komplementaritäten zwischen der chinesischen und der indischen Wirtschaft. Obwohl Indien dem Entkopplungsschritt der USA gefolgt sei und mehr als 200 von China entwickelte Apps blockiert habe, sei der bilaterale Handel zwischen China und Indien im vergangenen Jahr immer noch gestiegen, sagte Dai. Experten sagten, dass Indien die Vorteile chinesischer Unternehmen für seine Infrastrukturoffensive gut nutzen könnte, das Land aber zunächst sein Geschäftsumfeld verbessern sollte.