China setzt Fokus auf COVID-19-Infektionen bei Flughafenmitarbeitern

Aufgrund dem hohen Infektionsrisiko mit COVID-19 von Beschäftigte an Chinas internationalen Flughäfen, forderten Beamte und Experten strengere Isolierung, häufigere Tests und erwägen gleichzeitig Auffrischungsimpfungen, um die Immunität des Flughafenpersonals zu stärken.

Der Ausbruch in Nanjing, Provinz Jiangsu, breitete sich auf mehr als zehn Regionen auf Provinzebene aus und konnte auf neun Flughafenmitarbeiter der Stadt zurückgeführt werden, welche am 10. Juni ein aus Russland kommendes Flugzeug reinigten.

Ding Jie, stellvertretender Direktor der städtischen Seuchenkontrollbehörde, erklärte, dass sich das Virus wahrscheinlich aufgrund von einzelnen Missachtungen des Hygiene- und Kleiderwechselprotokolls ausbreiten konnte. Das Virus wurde auch auf andere Mitarbeiter übertragen, da besagte Reinigungskräfte ebenfalls für die Müllentsorgung von internationalen und nationalen Flügen zuständig waren.

Bereits im Juni wurde in Shenzhen in der Provinz Guangdong ein Zollbeamter positiv auf das Virus getestet. Der Beamte steckte sich wohl während epidemiologischen Untersuchungen von Passagieren, die am internationalen Flughafen der Stadt ankamen, an.

Lokale Beamte erklärten, dass die Infektion aufgrund einer Genomsequenzierung mit einem importierten Fall von einem Flug aus Südafrika in Verbindung gebracht werden konnte. Nachfolgeuntersuchungen am Flughafen ergaben binnen kurzem einen weiteren infizierten Fall bei einem Mitarbeiter des Flughafenrestaurants.

Auch die Exposition gegenüber Sendungen aus Übersee birgt Risiken, so Experten. Bei einer kleinen Gruppe von Infektionen an einer Frachtstation des internationalen Flughafens Shanghai Pudong im November handelte es sich bei den ersten beiden Fällen um Personen, die etwa zehn Tage vor ihrer Diagnose einen Frachtcontainer aus Nordamerika gereinigt hatten.

Am Montag wurde ein weiterer Frachtarbeiter am Flughafen Shanghai positiv auf COVID-19 getestet, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

He Qinghua, Beamter des Büros für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle der Nationalen Gesundheitskommission, sagte, die jüngsten Ausbrüche würden zeigen, dass China seine Bemühungen zur Virenabwehr verstärken müsse, um Schlupflöcher gegen importierte Infektionen zu schließen.

Jin Dongyan, ein Virologe von der Universität Hongkong, schlug zusätzlich vor, Antikörper bei geimpftem Flughafenpersonal zu testen. Wenn sich herausstellen würde, dass ihre Antikörper zu niedrig sind, könne eine zusätzliche Impfung verabreicht werden, um die Immunität zu stärken.