23-07-2021
23-07-2021
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte am Donnerstag einen Kompromiss mit den Vereinigten Staaten über das umstrittene russische Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2, sagte aber, dass „Differenzen“ blieben.
Merkel befürwortete Sanktionen gegen Russland im Falle einer Verwendung von Energie als Waffe gegen die Ukraine und nannte die Einigung einen „guten Schritt, der die Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten zeigt“.
Die am Mittwoch erzielte Einigung beider Regierungen beendete einen langjährigen Streit zwischen Deutschland und den USA über das 12-Milliarden-Dollar-Projekt.
Die Pipeline, die zu 98 Prozent fertiggestellt ist, verläuft unter der Ostsee und transportiert Gas aus Russlands arktischer Region nach Deutschland.
Sie soll die russischen Gaslieferungen nach Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, verdoppeln. Deutschland sagt, dass es zusätzliche Gaslieferungen brauchen wird, da das Land aus der Kohle- und Atomenergie aussteigt.
Das Projekt wurde jedoch von den USA und mehreren europäischen Ländern heftig bekämpft, mit dem Argument, dass es die Energieabhängigkeit von Russland und Moskaus geopolitischen Einfluss erhöhen würde.
„Die russische Seite hat gesagt, dass sie Energie nicht als Waffe einsetzen wird“, sagte Merkel. „Lassen Sie uns sie beim Wort nehmen.“ Deutschland hoffe jedoch darauf, dass die vereinbarten Sanktionen nicht zu tragen kommen werden.
Teil des Kompromisses war auch die Zustimmung Deutschlands, in grüne Technologie-Infrastrukturen der Ukraine zu investieren, und die Zusage der USA, die Blockaden der Pipeline niederzulegen.
Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin seien mit der nahen Fertigstellung der Pipeline „zufrieden“, teilte der Kreml mit, nachdem die beiden Staatsoberhäupter am Mittwoch miteinander telefoniert hatten.
„Der russische Präsident nahm das konsequente Engagement der deutschen Seite für die Umsetzung dieses Projekts zur Kenntnis, das ausschließlich kommerzieller Natur ist und auf die Stärkung der Energiesicherheit Deutschlands und der Europäischen Union abzielt“, hieß es in einer von der russischen Regierung veröffentlichten Erklärung.
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