China verzeichnet immer mehr ausländische Einwohner

Die jüngsten Volkszählungen haben ergeben, dass China im letzten Jahrzehnt eine steigende Zahl ausländischer Einwohner verzeichnen konnte.

Insgesamt lebten im Jahr 2020 845.697 Ausländer auf dem chinesischen Festland, was einem Plus von 250.000 im Vergleich zu 2010 darstellt. Davon sind laut Bericht knapp die Hälfte (rund 402.000) Männer.

China begann mit der sechsten nationalen Volkszählung im Jahr 2010, die Zahlen von ausländischen Bürgern in China zu erfassen. Damaligen Angaben zufolge waren 593.832 Ausländer auf dem Festland beschäftigt bzw. in Universitäten eingeschrieben.

Duan, stellvertretender Dekan des Zentrums für Bevölkerung und Entwicklung an der Renmin University of China, sagte, dass der Anstieg von Ausländern in den letzten zehn Jahren ein eindeutiges Zeichen für die anhaltende Expansion der ausländischen Bevölkerung auf dem Festland und der weiteren Öffnung des Landes sei. Seiner Einschätzung zufolge hätte die Zahl ohne die COVID-19-Pandemie noch höher sein können.

Mitarbeiter der Volkszählung machten von Oktober bis Dezember, als der Ausbruch in China weitgehend unter Kontrolle war, landesweit Hausbesuche zur Datenerhebung. Allerdings unterbanden die Epidemie-Maßnahmen den normalen internationalen Passagierfluss.

Bis November wurden etwa 1,43 Millionen Überseebewohner - eine Gruppe, die sowohl Ausländer als auch Menschen aus den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao sowie der chinesischen Provinz Taiwan umfasst - auf dem Festland gezählt.

Die Küstenprovinz Guangdong hat mit etwa 418.000 die meisten ausländischen Staatsangehörigen, gefolgt von der Provinz Yunnan und Shanghai.

In Shanghai leben laut Zählungen insgesamt etwa 164.000 Ausländer, wobei 18 Prozent als High-End-Arbeitskräfte gelten und Shanghai zu der Stadt mit den meisten höchstqualifizierten ausländischen Talenten macht.

Shanghai gilt als die erste Stadt auf dem chinesischen Festland, die sich der Förderung der Ansiedlung regionaler Zentralen multinationaler Unternehmen verschrieben hat. Shanghai beherbergt heute 767 solcher Zentralen und 479 Forschungs- und Entwicklungszentren. Die Stadt ist gleichzeitig führend in der Visapolitik, um internationale Talente zu gewinnen und zu halten.

Des Weiteren geht aus den Volkszählungsdaten hervor, dass die Zahl der auf dem Festland lebenden Taiwaner geringer als noch vor einem Jahrzehnt ist.

Cheng Po-yu, Vizepräsident der Taiwan Youth Council Beijing Association for Taiwan Enterprises, sagte, der verzeichnete Rückgang liege zum Teil daran, dass taiwanesische Unternehmen, die auf dem Festland tätig sind, immer mehr dazu neigen, einheimische Arbeitskräfte einzustellen.