Chinas Bevölkerung wuchs auch im Jahr 2020

Chinas Bevölkerung sei auch im Jahr 2020 weiterhin gewachsen. Die genauen Daten werden im Bericht über die siebte Volkszählung veröffentlicht, teilte das Staatliche Amt für Statistik am Donnerstag mit.

Die Ankündigung kam nach einem weit verbreiteten Bericht der Financial Times, der behauptete, dass Chinas Volkszählung voraussichtlich den ersten Bevölkerungsrückgang seit 1949 zeigen werde. Der Bericht löste im Internet eine Kontroverse aus, da viele sich anschließend fragten, warum die Veröffentlichung der Ergebnisse der Volkszählung verzögert wurde.

Mehrere chinesische Demographen, die von der Global Times am Donnerstag erreicht wurden, stellten jedoch klar, dass die Daten des Statistikbüros glaubwürdig seien und es unwahrscheinlich sei, dass sie einen Bevölkerungsrückgang im Jahr 2020 zeigen würden, da die Zahl der Neugeborenen immer noch höher liege als die Zahl der Sterbefälle.

Gleichzeitig prognostizierten sie aber auch, dass Chinas Bevölkerung in den nächsten ein oder zwei Jahren tatsächlich zu sinken beginnen werde. Die abnehmende Kurve der jährlichen Neugeburten - von 17,86 Millionen im Jahr 2016 auf 14,65 Millionen im Jahr 2019 - zeige, dass China seine Bevölkerungspolitik weiter lockern sollte. Dieser Trend zeige auch, dass es eine Möglichkeit gibt, eine Anpassung aufgrund der sich ändernden Situation vorzunehmen.

Huang Wenzheng, ein Demografie-Experte und leitender Forscher vom Center for China and Globalization, ließ die Global Times am Donnerstag wissen, dass die durchschnittliche jährliche Zahl der Todesfälle in China bei 10 Millionen liegt. Wenn die Zahl der Neugeborenen im Jahr 2020 um 15 Prozent gegenüber 2019 sinken würde (2019 wurden 14,65 Millionen Babys geboren), wären es immer noch zwölf Millionen. Dies würde beweisen, dass die Gesamtbevölkerung im Jahr 2020 wahrscheinlich noch nicht gesunken ist.

Die vom Ministerium für öffentliche Sicherheit im Februar veröffentlichten Daten zeigen, dass im Jahr 2020 insgesamt 10,035 Millionen Neugeborene im Haushaltsregistrierungssystem („Hukou“) erfasst wurden. „Es kann sein, dass viele Eltern ihre Babys nicht registriert haben, deshalb sollte die wirkliche Zahl höher sein", betonte Huang.

„Es gab einige Diskrepanzen zwischen den veröffentlichten und den berechneten Daten der Neugeborenen, aber diese Diskrepanz begann sich seit 2016 aufgrund der Zwei-Kinder-Politik und der verbesserten statistischen Techniken zu verringern", erklärte Huang. Er bemerkte auch an, dass Chinas Statistikbehörde kein Motiv dafür habe, die Daten zu fälschen.