04-03-2021
german 04-03-2021
Politik Technik Archiv
Wirtschaft Videos Chinesische Geschichten
Kultur Bilder
Gesellschaft Interviews
Startseite>>Politik

„Es ist ein Campus, kein Lager“: Pakistanischer Reporter berichtet von eigenen Erfahrungen in Xinjiang

(German.people.cn)  Donnerstag, 04. März 2021

  

Muhammad Asghar ist ein Sonderkorrespondent der Associated Press of Pakistan in China.

Geräumig, organisiert, voller Vitalität und Hoffnung – das waren Muhammad Asghars erste Eindrücke beim Besuch eines Berufs- und Ausbildungszentrums in Kashgar, Uigurische Autonome Region Xinjiang. Zusammen mit vier Journalisten aus Großbritannien, Russland, Kasachstan und Indonesien besuchte Asghar 2019 zwei Ausbildungszentren in Hotan und berichtete People’s Daily Online über seine persönlichen Erfahrungen.

Asghar beschrieb die Ausbildungszentren wie ein Universitäts-Campus. Es gebe fünf Wohnheimgebäude mit jeweils fünf Stockwerken, wobei sich jeweils zwei Auszubildende ein Zimmer miteinander geteilt hätten. Außerdem solle es eine geräumige Cafeteria mit Platz für mehr als 500 Personen mit abwechslungsreichem und leckerem Essen geben, während für Muslime täglich Halal-Essen angeboten würde.

Asghar sprach mit einigen uighurischen Auszubildenden, die zuvor aufgrund von mangelnden Bildungsmöglichkeiten arbeitslos oder von religiösem Extremismus beeinflusst waren, und erfuhr, dass sie sich selbst dafür entschieden hatten an den Ausbildungsprogrammen teilzunehmen, um sich so ein besseres Leben aufzubauen. In den Ausbildungszentren könnten sie die kostenfreien Kurse wie Kochen, Nähen, Kosmetikkurse, Mandarin, Religion und Recht in Anspruch nehmen. Den Auszubildenden stehe es zudem frei ihre Familien oder Freunde an den kursfreien Tagen wie am Wochenende oder in den Ferien zu besuchen.

Asghar ist davon überzeugt, dass die Berufszentren für die Auszubildenden eine große Hoffnung auf ein besseres Leben darstellen würden. „Ich bin der Meinung, man kann kein Glück vortäuschen, und Glück ist genau das, was ich gesehen habe,“ sagte Asghar und fügte hinzu, dass seiner Ansicht nach das kostenfreie Ausbildungsangebot eine großartige Idee zur Bekämpfung von Terrorismus sei und zusätzlich viele Vorteile für ethnische Minderheiten mit sich bringe.

Auszubildende beim Tanz in einem Berufsbildungszentrum in Xinjiang. (Foto von Muhammad Asghar)

In dem von der chinesischen Regierung veröffentlichten Weißbuch bestätigt sich Asghars Auffassung, da es seit Beginn der Ausbildungskampagne in Xinjiang de facto keine terroristischen Zwischenfälle mehr gab. Gleichzeitig ist seit 2018 ein rapider Zuwachs an Tourismus in der Region zu beobachten: Die Anzahl an Touristen betrug über 150 Millionen, eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darunter 2,6 Millionen ausländische Touristen, was einer Steigerung von fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2019 besuchten 200 Millionen Touristen Xinjiang, ein weiteres Plus von 41,6 Prozent verglichen zum Vorjahr.

Der Wandel in Xinjiang wird noch deutlicher, je weiter man in die Vergangenheit blickt. Asghar besuchte Kashgar erstmals vor 28 Jahren und war im Verlauf der Jahrzehnte fünf Mal in Xinjiang vor Ort. Die Besuche waren teils privat, teils als Mitglied der pakistanischen Parlamentsdelegation, aber meistens als Sonderkorrespondent der Associated Press of Pakistan in China.

Auszubildende können zwischen verschiedenen Kursen wählen, um ihre Chancen auf einen guten Job zu erhöhen. Viele weibliche Auszubildende haben Interesse an Nähkursen. (Foto von Muhammad Asghar)

Als Asghar 1993 zum ersten Mal als Tourist nach Kashgar reiste, schien die Kluft in Bezug auf Wirtschaft oder Sicherheit zwischen Xinjiang und dem Rest Chinas undenkbar groß. Er sagte, dass Xinjiang damals für die Welt primitiv und rückständig erschienen hätte und die Pracht der uighurischen Kultur, die natürliche Schönheit der Region und volkstümliche Kunst unbekannt, unbeachtet oder gar verschmäht gewesen wären.

Xinjiangs Ambitionen, Chinas nordwestliches Wirtschaftszentrum zu werden, wurden durch den grassierenden religiösen Extremismus und Terrorismus in der Region konsequent ausgebremst. Zwischen 1990 und Ende 2016 gab es Tausende an Terrorakten von Separatisten, religiösen Extremisten und Terroristen wie Bombenanschläge, Attentate und Vergiftungen, Brandstiftungen, Übergriffe sowie Unruhen in ganz Xinjiang. Mehrere hundert Polizisten starben im Dienst und unzählige unschuldige Bürger wurden getötet. Die entstandenen Sachschäden waren zudem enorm.

An Kunst interessierte Auszubildende erhalten die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Bildungszentrum zu verbessern. (Foto von Muhammad Asghar)

Ein Jahrzehnt später, als Asghar Kashgar erneut besuchte, war er verblüfft über die Veränderungen, die die Stadt durchgemacht hatte. Die damals noch von Eseln gezogenen Karren wurden durch moderne Autos und robuste Transportsysteme ersetzt und das kleine dreistöckige Hotel, in dem Asghar 1993 unterkam, war nun ein Fünf-Sterne-Hotel mit über 30 Etagen. Wohlstand und Entwicklung schienen sich auf alle Teile der Stadt ausgeweitet zu haben.

„In den letzten 28 Jahren habe ich Xinjiangs Entwicklung mit eigenen Augen gesehen. Ich habe viele Orte besucht und mit vielen Einheimischen gesprochen. Überall, wo ich hinging, sah ich Frieden und Harmonie“, sagte Asghar und fügte hinzu, dass er als Pakistani die Bedeutung von Frieden und Sicherheit in der Region besonders nachvollziehen könne. Ein friedliches und stabiles Xinjiang sei nicht nur für China, sondern auch für den Rest der Welt von Vorteil.

„Die chinesische Regierung hat hervorragende Arbeit geleistet, um die Entwicklung von Xinjiang und die Sicherheit der Öffentlichkeit zu gewähren. Es wurden verschiedene Entwicklungspläne auf den Weg gebracht, um Xinjiang aus der Armut zu befreien“, so Asghar.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter!

German.people.cn, die etwas andere China-Seite.