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Unternehmen verhelfen Dörfern zur gezielten Armutsbekämpfung

(German.china.org.cn)

Dienstag, 24. November 2020

  

Li Chan ist eine Landwirtin in einem armen Dorf im Landkreis Zhijin in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Ihr Mann arbeitet als Wanderarbeiter in einem anderen Landkreis. Da die 28-jähirge Li schwanger war, musste sie in ihrem Heimatdorf bleiben. Per Mitfahrgelegenheit fährt sie täglich zu einem Blumenunternehmen in der Nähe, wo sie und 30 weitere Landwirtinnen die Blumen pflegen und kunstvollen Blumenschmuck basteln. Die Landwirtinnen wurden im Rahmen eines Armenhilfe-Projekts der Zhijin Jilan Flower Industry Co., Ltd beschäftigt. Das von der Provinz Guizhou gestartete Projekt sieht vor, dass leistungsfähige Unternehmen durch Schaffung neuer Arbeitsplätze ärmeren Menschen in benachbarten ländlichen Regionen aus der Armut heraushelfen.

„Ich arbeite an der Herstellung kunsthandwerklicher Blumenprodukte und verdiene monatlich mehr als 2.000 Yuan RMB. Die Arbeit ist nicht so anstrengend und ich bin sehr glücklich“, sagte Li Chan.

Lin Guohua, Generaldirektor des Blumenunternehmens, sagte, sein Unternehmen habe sich bereits im vergangenen Jahr an dem Armenhilfe-Projekt beteiligt. Im Gegenzug erhielt das Unternehmen von der Provinzregierung Vergünstigungen bei der Steuer und Bodennutzung. Nunmehr sei es dem Unternehmen gelungen, Blumenprodukte auch auf Märkten in Holland und Japan anzubieten. „Die Landwirtinnen, die von unserem Unternehmen angestellt wurden, verdienen im Monat zwischen 2.400 und 3.700 Yuan RMB und sind damit zufrieden“, sagte Lin Guohua.

Das Blumenunternehmen befindet sich in einem neu gegründeten Industriepark in der Gemeinde Machang. Cai Yong, Parteisekretär der Gemeinde, sagte: „Die Gegend war zuvor eine große Sumpffläche mit drei verarmten Dörfern in der Umgebung, die während der Regensaison häufig überflutet wurden. Die hiesigen Landwirte bauten in der Regel Mais und Reis an und konnte sich zuvor nur knapp davon leben.“ Seit 2017 siedeln sich in der Gemeinde mehrere Unternehmen an, die pro Jahr 42.000 neue Arbeitsplätze schaffen konnten, sagte Cai.

Im Landkreis Zhijin haben sich offiziellen Angaben zufolge mittlerweile insgesamt 313 Unternehmen am Armenhilfe-Projekt beteiligt. Sie haben in ihren neu gegründeten Werken in 329 Dörfern 776 Millionen Yuan RMB (knapp 100 Millionen Euro) investiert. Mehr als 50.000 Menschen konnten dadurch aus der Armut herauskommen.

Mittlerweile hat sich das Unternehmen-Dorf-Modell bereits in anderen Landesteilen ausgeweitet und flächendeckend zur gezielten Armutsbekämpfung beigetragen. In der südwestchinesischen Regierungs-unmittelbaren Stadt Chongqing haben 1024 Unternehmen Stellen für insgesamt 250 Millionen ärmere Menschen geschaffen. Dabei wurden entsprechende Ausbildungskurse organisiert und neue Werkstätten eingerichtet. In der zentralchinesischen Provinz Henan sorgten mehr als 570 Unternehmen dafür, landwirtschaftliche Produkte aus ärmeren Regionen zu verarbeiten bzw. auf den Markt zu bringen. Allein im vergangenen Jahr konnte dadurch ein Erlös in Höhe von 400 Millionen Yuan RMB (52 Millionen Euro) erzielt werden. Zahlreiche bäuerliche Haushalte sind somit zu bescheidenem Wohlstand gelangt.

Statistiken des Allchinesischen Verbands für Industrielle und Kaufleute zufolge haben inzwischen die Projekte, die nach dem Vorbild der Provinz Guizhou durchgeführt wurden, landesweit 823 Landkreisen bei der gezielten Armutsbekämpfung geholfen. Mehr als 799.000 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen und über 1,16 Millionen Menschen haben an entsprechenden Schulungen und Ausbildungskursen teilgenommen.

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