China steigt erstmals zum größten Abnehmer deutscher Exporte auf

Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge ist die Volksrepublik im zweiten Quartal erstmals der weltweit größte Kunde für deutsche Exporteure gewesen. Die Ausfuhren nach China von April bis Juni bezifferten sich auf fast 23 Milliarden Euro. Hintergrund der Entwicklung ist vor allem die schnelle Erholung der chinesischen Wirtschaft von der Corona-Pandemie.

Zuvor hatten deutsche Exporteure ihre Waren meist überwiegend in die USA geliefert, doch die Entwicklung der Corona-Krise und der protektionistische Kurs der US-Regierung begünstigten Verkäufe nach China. Nun hoffen deutsche Wirtschaftsvertreter, dass der aktuell blühende Handel zwischen der Bundesrepublik und China nicht durch Sanktionen aus den Vereinigten Staaten belastet wird. Angesichts des Handelskonflikts zwischen den USA und China sagte der designierte Präsident des Bundesverbandes Außenhandel, Großhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, der FAZ: „Verheerend wäre es, wenn Amerika diejenigen bestrafen, die mit China handeln. Das würde die deutsche Wirtschaft massiv belasten.“

Im vergangenen Jahr hatten deutsche Unternehmen Waren im Wert von rund 96 Milliarden Euro nach China geliefert. Angesichts der aktuellen Entwicklung ist es wahrscheinlich, dass diese Zahl langfristig weiter steigen wird und deutsche Exporteure ihren Fokus stärker auf den chinesischen Markt richten.