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Farbige Fischlaterne aus Linghu kämpft ums Überleben

(CRI)

Dienstag, 04. August 2020

  

Der 71-jährige Yu Min’er beschäftigt sich seit über drei Jahrzehnten mit dem Basteln von farbigen Fischlaternen. Betritt man sein Haus, fallen einem zunächst eine riesige Werkbank und die fischförmigen Farblaternen, die eine ganze Wand bedecken, auf.

“Jeder gebürtige Linghuer muss die Geschichte der farbigen Fischlaternen gehört haben. Als ich ein Kind war, war es aber kaum noch zu sehen, dass die Straßen voller Laternen sind”,sagt Yu.

Aus großem Interesse lernte Yu bei einem Meister das Basteln von Fischlaternen, als er ein Teenager war. Yu hat Laternen verschiedenster Art gebastelt, von der Kaninchenlaterne über kleine quardratische Laternen bis hin zu der hölzernen quardratischen Hoflaternen, die in den 1980er Jahren populär waren.

Er hat in den vergangenen Jahrzehnten in einer Werft, Seidenfabrik und einer Schnappsbrennerei gearbeitet. In seiner Freizeit dachte er gerne über das Basteln von Fischlaternen nach. Fischförmige Farblaternen sind ein Symbol der Romantik der Einwohner an Flüssen und Seen. Aufgrund der Kindheitserinnerungen seines Vaters hat Yu Min’er zahlreiche fischförmige Farblaternen wiedergegeben.

Für die Herstellung der fischförmigen Farblaternen sind sieben bis acht Arbeitsgänge erforderlich, darunter die Designkomposition, die Materialienauswahl und der Skelettbau. Dabei wird die Fähigkeit des Kunsthandwerkers in allen Aspekten wie Raumstruktur, Farbanpassung und künstlerisches Schaffen auf den Prüfstand gestellt. Die Komposition gilt als der größte Prüfstein für die Fähigkeiten des Designers.

“Um die fischförmigen Laternen lebenecht zu gestalten, muss man das Aussehen verschiedener Fische im Kopf haben und verschiedene Daten messen und berechnen”, sagt Yu. Bei ihm zu Hause sind Konstruktions-

zeichnungen hoch gestapelt.

Yu Min’er zufolge erfordert die Tapezierung der Fischlaterne die hohe Fertigkeit des Kunsthandwerkers. Der Körper des Fisches soll steif und glatt sein, dabei sind keine Falten erlaubt. Es darf daher weder zu locker noch zu eng tapeziert werden. Die Färbung und Zeichnung erfordern ein Höchstmaß an Geduld, insbesondere bei der Zeichnung von Fischschuppen, denn die Schuppen an verschiedenen Körperstellen sind unterschiedlich groß. Während früher für die Laternenherstellung Bambus, Baumwollfaden und Papier verwendet wurden, kommen heute Bleikabel, Klebband und Stoff zum Ersatz.

Karpfenlampe, Muschellampe und Wassernußlampe - Yu ist mit den äußeren Merkmalen jeder seiner Produkte höchst vertraut. Als Fortführer der Linghuer Fischlaterne wurden die Werke von Yu Min’er oftmals bei großen Veranstaltungen ausgestellt. Zu traditionellen Festen, wie dem Laternenfest oder dem Mondfest erhält er Aufträge, Fischlaternen anzufertigen.

Yu bedauert sehr, dass heute immer weniger Menschen sich für das Basteln von Fischlaternen interessieren. Er hat mehrere Kurse abgehalten, am Ende waren aber nur wenige Teilnehmer geblieben.

Yu Min’er übt seit ein paar Jahren eine Lehrtätigkeit in einer lokalen Erwachsenenschule aus. Er hat ein einfaches Bastelkonzept ausgearbeitet, um den Lernprozeß der Lehrlinge zu erleichtern. Yu sieht in den Fischlaternen die Fortführung der traditionellen Kultur und einen Segen für ein besseres Leben. Er hofft, dass mehr junge Menschen sich für diese traditionelle Handwerkskunst interessieren würden, damit sie von Generation zu Generation überliefert werden kann.

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