Kürzlich wurde die Initiative „Express Channel“ zwischen China und Deutschland, Südkorea und Singapur ins Leben gerufen, die Unternehmen in allen beteiligten Ländern dabei helfen soll, die Wiederaufnahme von Arbeit und Produktion zu beschleunigen und die Stabilität der internationalen Industrie- und Lieferkette aufrechtzuerhalten.
„Stabilität der regionalen Industriekette gemeinsam fördern“
Die Initiative „Express Channel“ wurde Anfang Mai von China gemeinsam mit Südkorea initiiert. Danach traten auch Deutschland und Singapur der Initiative bei. Derzeit wird das Projekt zwischen sechs chinesischen Provinzen bzw. Städten und Singapur umgesetzt. Huang Shanzhong, Vorsitzender der Chinesischen Handels- und Industriekammer in Singapur, erklärte: „China ist ein starker industrieller Produktionsstandort und Singapur eines der wichtigen Schifffahrtszentren der Welt. Unter der Koordination der Initiative ‚Express Channel‘ können sich beide Länder in ihren jeweiligen Stärken im Bereich Industrie- und Lieferkette ergänzen und die Erholung und Stabilität der regionalen Industriekette gemeinsam fördern.“
Die ersten zwei Charterflugzeuge mit deutschem Personal, die zur Wiederaufnahme der Arbeit nach China zurückkehren, sind am 30. Mai bzw. 4. Juni in Tianjin und Shanghai eingetroffen. Weitere Charterflüge sind geplant und werden derzeit bereits vorbereitet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gibt es in China über 5.200 deutsche Unternehmen mit bis zu einer Million Beschäftigten. „Während immer mehr deutsche Unternehmen die Produktion in China wieder aufnehmen, haben sie inzwischen eine große Anzahl von Aufträgen erhalten, darum entspricht die Initiative ‚Express Channel‘ unseren gemeinsamen Interessen“, sagte Jens Hildebrandt, Geschäftsführer der Deutschen Handelskammer in Nordchina und Nordostchina.
„Durch epidemische Präventionsmaßnahmen fühle ich mich sicher“
Die Initiative „Express Channel“ ist eine wichtige Maßnahme vor dem Hintergrund der Normalisierung der Prävention und Kontrolle von COVID-19, wobei sowohl eine zweite Welle der Epidemie verhindert als auch die Wiederaufnahme der Produktion und Arbeit unterstützt werden soll. Um die Sicherheit und Bequemlichkeit des Personalaustauschs zu gewährleisten, arbeiten die Regierungen und Unternehmen der beteiligten Länder eng zusammen. Bei dem „Express Channel“ zwischen China und Singapur beispielsweise müssen die Antragsteller innerhalb von 48 Stunden vor Ausreise einen Nukleinsäuretest auf COVID-19 durchführen und nach der Einreise erneut getestet werden.
Der Nukleinsäuretest sei nur eine von vielen Sicherheitsvorkehrungen, sagte Mathias Bölinger, Korrespondent der Deutschen Welle in China, der auch mit dem ersten Charterflugzeug nach China zurückkehrte und die gesamte Flugreise per Video aufzeichnete. Die Bordverpflegung sei auf diesem Flug besser verpackt gewesen, für jeden Passagier eine Schachtel mit abgepacktem Essen und Mineralwasser. Zudem wurde den Passagieren während des Fluges alle vier Stunden die Körpertemperatur gemessen. Christian Endter, der in einem deutschen Unternehmen in Beijing arbeitet, sagte: „Sie (epidemische Präventionsmaßnahmen) sind anstrengend, aber dadurch fühle ich mich ehrlich gesagt sicher.“
„Vertrauen in die Erholung der Weltwirtschaft stärken“
Weil China, Südkorea, Deutschland und Singapur der Initiative „Express Channel“ beigetreten sind, wurde das Vertrauen der Unternehmen in diesen Ländern und Regionen bereits spürbar gestärkt. Derzeit finden Gespräche zwischen China und einigen asiatischen Nachbarländern sowie europäischen Ländern statt, bei denen es um ähnliche Vereinbarungen geht. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, sagte, dass China aktiv die notwendigen Maßnahmen ergriffen habe, um sicherzustellen, dass ausländisches Personal, das an den notwendigen wirtschaftlichen und handelspolitischen, wissenschaftlichen und technologischen Aktivitäten beteiligt ist, nach China kommen könne. Unter der Voraussetzung der Epidemieprävention werde China den Personalaustausch mit dem Ausland schrittweise und ordnungsgemäß wieder aufnehmen und Anstrengungen unternehmen, um die Wiederaufnahme der Produktion zu fördern, die Zusammenarbeit zu vertiefen und die Stabilität und Reibungslosigkeit der Industrie- und Lieferketten in den entsprechenden Ländern zu gewährleisten.
Dr. Matthias Goebel, Chefrepräsentant der Lufthansa-Gruppe in China, sagte: „Es ist eine bemerkenswerte Teamarbeit aller Beteiligten, die diese Flüge ermöglicht – und auf dieser Grundlage werden wir den Flugverkehr zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und China weiter verstärken.“
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