17-04-2020
german 17-04-2020
Politik Technik Archiv
Wirtschaft Videos Chinesische Geschichten
Kultur Bilder
Gesellschaft Interviews
Startseite>>Original

Pandemie-Experte schließt Unterstützungsmission in Wuhan nach 82-tägigen Einsatz ab

(German.people.cn)  Freitag, 17. April 2020

  
Pandemie-Experte schließt Unterstützungsmission in Wuhan nach 82-tägigen Einsatz ab
Zhang Boli (m.) kehrt nach Tianjin zurück

Am 16. April verließ Zhang Boli, ein 72-jähriger Rektor der Hochschule für Traditionelle Chinesische Medizin und Arznei Tianjin und Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften, die Stadt Wuhan, wo er 82 Tage lang hart gearbeitet hatte, und kehrte nach Tianjin zurück.

Zhang Boli war am 27. Januar in Wuhan eingetroffen und hatte dort seinen Kampf gegen die Pandemie aufgenommen. Ende Januar waren die Krankenhäuser in Wuhan mit infizierten Patienten überfüllt und die „vier Arten von Personen“ - bestätigte Fälle, vermutete Fälle, enge Kontakte und Patienten mit Fieber, das möglicherweise durch das neuartige Coronavirus verursacht wurde - stellten ein enormes Risiko für Kreuzinfektionen dar.

Zhang schlug eine separate Behandlung nach klinischen Klassifikationen vor. Die bestätigten Fälle mit leichten und schweren Symptomen sollten getrennt behandelt werden. Sportzentren und -hallen könnten umgebaut und genutzt werden, um die Infektionsquellen und anfällige Menschen voneinander zu trennen.

„Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen haben wir vorgeschlagen, die traditionelle chinesische Medizin (TCM) zur Behandlung der Patienten zu verwenden. TCM ist hilfreich bei der Linderung von Fieber und der Eindämmung des Fortschreitens der Krankheit“, so Zhang.

Nach der Genehmigung durch das zentrale Führungsteam für die Prävention der Pandemie wurde das Jiangxia-TCM-Modulkrankenhaus unter Leitung von Zhang eingerichtet. Zhang zog sich Schutzkleidung an und behandelte die sich in Quarantäne befindlichen Patienten im Isolationsbereich. Als er seinen Arbeitstag beendet hatte, war die Schutzkleidung bereits verschwitzt und durchnässt.

Zu Zhangs täglichen Aufgaben in Wuhan gehörten auch die Bereitstellung von Anleitungen für die klinische Behandlung, die Behandlung von Patienten in Isolationsstationen, die Ausarbeitung von Rezepten und die Organisation und Koordinierung der Behandlung sowie die Teilnahme an Symposien.

Aufgrund der Überlastung leidet Zhang nun an einer Cholezystitis. „Ich dachte, ich hätte mich im Jiangxia-Krankenhaus erkältet. Als ich spürte, wie sich der Schmerz in meinem Gallenblasenbereich konzentrierte, wusste ich, dass es sich um eine Cholezystitis handeln könnte“, erinnert sich Zhang. Er war immer noch mit seiner Arbeit beschäftigt und wollte nur eine oberflächliche Behandlung für sich selbst, aber sein behandelnder Arzt war unerbittlich: „Dies kann nicht mehr verzögert werden. Sie müssen sich jetzt einer Cholezystektomie unterziehen.“

Nach der Operation machte sich Zhang immer noch Sorgen um die Patienten in den Krankenhäusern, obwohl er selbst auf einem Krankenhausbett lag. „Ich kann nicht einfach so im Bett liegen, wenn wir uns in der kritischsten Phase der Pandemieprävention und -kontrolle befinden“, betonte er. Nach einer Woche Ruhe kehrte er zur Arbeit zurück.

Während Wuhan nun allmählich wieder zurück zur Normalität kehrt und das letzte medizinische Team seine Unterstützungsmission in Hubei abgeschlossen hat, endet auch Zhangs Aufgabe hier.

Als eine Reporterin ihn fragte, warum er im Januar nach Wuhan gekommen sei, antwortete er: „Ich hätte nie gedacht, dass ich nicht kommen würde. Zu dieser Zeit war die Situation in Wuhan sehr ernst und das Wissen über das Coronavirus viel geringer als heute. Trotz meines Alters hat mich meine Verantwortung als Arzt dazu gebracht, nach Wuhan zu gehen.“ 

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter!

German.people.cn, die etwas andere China-Seite.