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Öffentlicher Druck auf Tesla steigt

(German.china.org.cn)

Mittwoch, 11. März 2020

  


Foto von Zhang Dandan/China Daily

Der Elektroautohersteller Tesla sieht sich seit mehr als einer Woche öffentlichem Druck ausgesetzt, nachdem sich einige Käufer seines in China hergestellten Modell-3 darüber beschwert hatten, dass die Hardware für das autonome Fahren in ihren Autos nicht mit den offiziellen Unterlagen des Autoherstellers übereinstimme.

Ein Besitzer eines Modell-3 aus Shanghai mit dem Familiennamen Qiao sagte, Tesla habe damit geworben, dass das in China hergestellte Modell 3 mit Hardware 3.0 ausgerüstete Bord-Computer einsetze. Diese Hardware, so habe Tesla behauptet, verfüge über eine 21-mal höhere Rechengeschwindigkeit als der Vorgänger, die Hardware 2.5. Auch in der Umweltschutz-Checkliste des Modell 3 heiße es, dass dieses mit Hardware 3.0 ausgestattet sei, wie Economic View berichtet.

Qiao stellte jedoch fest, dass sein erworbenes Tesla-Auto mit einem Hardware 2.5-Bord-Computer gekoppelt war. Das sei ein Betrug an den Verbrauchern, beschwerte sich Qiao.

Am Dienstag gab Tesla dazu eine Erklärung ab, in der es heißt, dass es aufgrund der durch die Coronavirus-Epidemie verursachten Beeinträchtigungen in der vorgelagerten Lieferkette Hardware 2.5-Computer für die Installation in den Autos des Modells 3 eingesetzt habe.

Der US-Autohersteller sagte, dass er nach der Wiederherstellung seiner normalen Lieferkette die Hardware 2.5-Bestandteile für seine Kunden kostenlos gegen Hardware 3.0 austauschen werde. Die Kunden müssten dafür jedoch vorher einen Termin bekommen und Geduld haben, sagte das Unternehmen.

Tesla erklärte auch, dass es bei einem Modell 3, bei dem nicht die Funktion des vollständigen Selbstfahrens (auch „Full Self-Driving/FSD genannt) installiert ist, keinen Unterschied in der Fahrpraxis und Sicherheit mache, ob Hardware 2.5 oder Hardware 3.0 benutzt werde. Alle Kunden, die FSD bestellt haben, hätten zudem Hardware 3.0. in ihren Autos.

Auch Elon Musk, der CEO von Tesla, reagierte am Donnerstag auf Twitter: „Seltsamerweise haben diejenigen, die sich beschwerten, in Wirklichkeit gar nicht FSD bestellt. Vielleicht wussten sie nicht, dass der Computer kostenlos aufgerüstet wird, wenn die FSD-Option bestellt wird, auch nach der Lieferung.“

Einige Besitzer sagten jedoch, dass Tesla das wirklich wichtige Thema vermeide und versuche, mit etwas Trivialem abzulenken.

Modell-3-Besitzer Qiao sagte, dass der von Tesla vorgeschlagene kostenlose Wechsel der Hardware 3.0 nicht nur dem neuen Auto schaden könnte, sondern auch viel Zeit und Energie kosten würde. Tesla hat keinen Entschädigungsplan für den Verlust der Kunden vorgeschlagen.

John Zeng, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens LMC Shanghai, sagte, dass es -sofern es wahr ist- eine rechtliche Frage sein werde. Und es wird das Markenimage von Tesla beeinflussen.

Da immer mehr namhafte Automobilhersteller in den Markt für Fahrzeuge mit erneuerbaren Energien drängen, sollten Vorreiter ihr Geschäft nicht als etwas Selbstverständliches ansehen, warnte Zeng.

Li Yixiang, ein in Beijing ansässiger Anwalt, sagte gegenüber Economic View, dass Tesla Autos mit Produktinformationen verkaufe, die nicht mit der Checkliste für den Umweltschutz des Modells übereinstimmen. Das bedeute, dass der Inhalt der Lieferung geändert wird, ohne dass die Verbraucher informiert werden oder eine Vereinbarung mit ihnen getroffen wird.

Dies könnte eine Verletzung des zwischen den beiden Parteien geschlossenen Kaufvertrags darstellen. Li schlug vor, dass die Autobesitzer eine Einigung mit Tesla aushandeln oder ihre gesetzlichen Rechte durch ein Schiedsverfahren und Gerichtsverfahren sichern sollten.

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