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Das Pro und Kontra promovierter Eliteuni-Absolventen als Mittelschullehrer

(CRI)

Freitag, 22. November 2019

  

Vor kurzer Zeit hat die Bekanntmachung einer Wuhaner Mittelschule auf ihrer Webseite hitzige Diskussionen in Chinas sozialen Netzwerken ausgelöst: Ist die Anstellung promovierter Absolventen von Eliteuniversitäten als Mittelschullehrer ein gesellschaftlicher Fortschritt oder eine Art von überqualifizierter Verschwendung?

Die erste Mittelschule der Pädagogischen Universität Zentralchinas gilt als eine der besten Mittelschulen in der Provinz Hubei und sogar des ganzen Landes. Sie gab vor einigen Tagen auf ihrer Webseite bekannt, dass neun Kandidaten nach mehreren Runden von Prüfungen und Gesprächen als neue Lehrer der Schule ausgewählt worden seien. Einer dieser neuen Lehrer hat demnach an der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität promoviert, die anderen acht sind Absolventen von drei chinesischen Elitenuniversitäten: der Peking-Universität, der Tsinghua-Universität und der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften. Drei von ihnen haben einen Magister-Abschluss, während fünf von ihnen sogar einen Doktor-Titel erworben haben. Sie werden die Fächer Chemie, Physik, Biologie, Englisch und Chinesisch unterrichten.

Jiang Xinglong, stellvertretender Direktor der Mittelschule, teilte in einem Interview mit, mehr als 1.000 Hochschulabsolventen hätten sich für die neun Stellen beworben. Das Jahreseinkommen der neu eingestellten Lehrer betrage etwa 200.000 Yuan RMB (etwa 25.600 Euro). Im kommenden Dezember werde die Schule weitere hochqualifizierte Lehrer rekrutieren.

Die meisten Internetnutzer reagierten überrascht auf die Bekanntmachung. Viele fragten online: „Ist die Beschäftigungslage in China schon so schlimm?“, „Sind die Peking- und die Tsinghua-Universität pädagogische Hochschulen geworden?“ oder „Ist es keine Verschwendung, in einem riesigen Topf ein kleines Hähnchen zu kochen?“

Viele Netizens brachten auch ihre Sorgen über das Ungleichgewicht der Bildungsressourcen im ganzen Land zum Ausdruck. „Wuhan ist zwar kein Vergleich zu Beijing oder Shanghai, aber letztendlich auch eine Metropole. Niemand will auf die Basis oder aufs Land. Ein Kommilitone von mir hat als freiwilliger Lehrer in einem armen Dorf in Shandong unterrichtet. Ihm zufolge sind die Bedingungen dort äußerst schlecht. Es fehlt an Lehrern in Fächern wie Physik und Chemie.“

Es gibt auch viele Internetnutzer, die die Entscheidung der Top-Talente verstehen und unterstützen. „Ein Mittelschullehrer verdient zwar nicht sehr viel, aber dieser Beruf ist stabil und genießt ein hohes Ansehen in der Gesellschaft. Ihre Kinder haben in Zukunft auch bessere Chancen, eine gute Grund- und Mittelschule zu besuchen. Warum also nicht?“

Ein anderer User versuchte durch seine eigenen Erfahrungen zu erklären, welchen positiven Einfluss ein hochqualifizierter Lehrer auf einen Jugendlichen ausüben kann: „Meine Chinesisch-Lehrerin in der Oberstufe war Absolventin der Peking-Universität. Ihre Forschungsrichtung an der Uni waren die Analekten des Konfuzius. Jeder Unterricht von ihr war für mich ein richtiger Genuss, in dem sie uns alle möglichen Geschichten erzählte.“

Diese Meinung teilt auch der stellvertretende Schuldirektor Jiang Xinglong. Investitionen in die Erziehung seien niemals eine Verschwendung, so Jiang. Nur mit einer starken Grundausbildung könne die Bildung eines Landes immer besser werden.

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