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Studien: Geburtenrate weiter im Sinkflug

(German.china.org.cn)

Freitag, 20. September 2019

  

Regionale Bevölkerungsumfragen geben erste Anzeichen dafür, dass die Zahl der Geburten in der ersten Jahreshälfte im ganzen Land weiter zurückgegangen ist - allerdings mit unterschiedlichen Raten.

Der Abwärtstrend, der sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten zu beobachten ist, entspricht den Vorhersagen der Demografen, dass Chinas neugeborene Bevölkerung in den kommenden Jahren zurückgehen wird.

„Die Zahl der Geburten wird in diesem Jahr wahrscheinlich weiter sinken", sagte Huang Kuangshi, Forscher am China Population and Development Research Center der Nationalen Gesundheitskommission. „Im Moment ist es jedoch verfrüht, das spezifische Ausmaß der Reduzierung abzuschätzen. Weitere Daten zur Bevölkerungsüberwachung sind erforderlich."

In Weifang in der Provinz Shandong gaben die Gesundheitsbehörden an, dass im ersten Halbjahr 55.800 Babys geboren worden seien, ein Rückgang von 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtete Dazhong Daily.

Umfragen in Krankenhäusern und Gemeinden in anderen Gebieten, einschließlich der Provinzen Shaanxi, Anhui, Sichuan und Hebei, ergaben im ersten Halbjahr ebenfalls einen Rückgang der Neugeborenen, wobei die Rate zwischen 3 und 10 Prozent lag.

„Die Anzahl der Neugeborenen pro Jahr wird maßgeblich von der Geburtenrate (der durchschnittlichen Anzahl der Kinder pro Frau) und der Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter bestimmt", erklärte Shi Renbing, Leiter des Instituts für Bevölkerung und Politik an der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technologie in Wuhan in der Provinz Hubei.

Beide Determinanten fallen in China derzeit. Die Zahl der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren erreichte 2011 einen Höchststand und ist seitdem rückläufig, und die Fertilitätsrate liegt laut dem von den Vereinten Nationen im Juni veröffentlichten Bericht World Population Prospects 2019 knapp unter 1,7.

Das Bevölkerungsforschungszentrum der Nationalen Gesundheitskommission bezifferte die Fertilitätsrate im vergangenen Jahr auf 1,55, verglichen mit einem Durchschnitt von 1,65 im letzten Jahrzehnt. Das Zentrum gab an, dass der Höchststand seit Einführung der Zwei-Kind-Politik 1,8 betrug.

China begann 2013, die Ein-Kind-Politik zu lockern und erlaubt seit Anfang 2016 allen Paaren, zwei Kinder zu bekommen. Die Zahl der Geburten stieg im Jahr 2016 auf mehr als 17,8 Millionen, die meisten seit dem Jahr 2000, ging jedoch 2017 um 630.000 und im vergangenen Jahr um weitere 2 Millionen zurück.

Die Fertilitätsrate, die erforderlich ist, um das Bevölkerungsniveau aufrechtzuerhalten, betrage 2,1 Kinder pro Frau, sagte Shi.

Viele Experten interpretierten den erheblichen Rückgang der Geburten im vergangenen Jahr als Zeichen dafür, dass diejenigen, die in der Vergangenheit nicht mehr als ein Kind zur Welt gebracht hätten, sich beeilt hatten, ihr zweites Kind zur Welt zu bringen, sobald die Beschränkung aufgehoben wurde.

„In diesem Jahr dürfte der Rückgang gegenüber dem Vorjahr moderat ausfallen, und die Zwei-Kind-Politik birgt immer noch das Potenzial, künftig mehr Geburten zu fördern", sagte Shi deshalb.

Der in den kürzlich veröffentlichten regionalen Daten aufgezeigte Trend hat die Notwendigkeit unterstrichen, zusätzlich zu der allgemeinen Politik für das zweite Kind weitere unterstützende Maßnahmen einzuführen, einschließlich einer verbesserten Betreuung während der Schwangerschaft und der Kindergartenzeit, um mehr Geburten zu fördern, teilten die lokalen Behörden mit.

Die Statistikämter in Yan'an, Provinz Shaanxi, und Pingquan, Provinz Henan, gaben an, dass ein Hauptfaktor für den Rückgang der Geburtenraten die mangelnde Bereitschaft bei Paaren im gebärfähigen Alter war, Kinder zu haben, da die Kosten für die Kindererziehung steigen.

„Die Generation, die in den 1980er und 1990er Jahren geboren wurde, sieht Kinder nicht mehr als wesentlichen Bestandteil ihrer Ehe an, was die Geburtenrate senkt", sagte das Büro in Yan'an. „Und diejenigen in ihren Dreißigern und Vierzigern finden es schwierig, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bringen, und neigen dazu, die Idee, ein zweites Kind zu bekommen, zu verwerfen."

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