17-07-2019
17-07-2019
Von Jeffrey Möller, Beijing
Im Rahmen des „Theatertreffens in China 2019“ wurden bedeutende deutsche Theaterstücke in China auf die Bühne gebracht. Das Konzept sorgte auf beiden Seiten für überschwängliche Resonanz.
Foto von Goethe-Institut China
Ein Stück nach Brecht an einem chinesischem Theater, inszeniert von einem deutschen Regisseur, gespielt von einem deutschem Ensemble und dann auch noch auf Deutsch – ein scheinbar kaum vorstellbares Szenario. Dass dieses Projekt sehr wohl gelingen kann, zeigte sich jedoch am vergangenen Sonntagabend, als das chinesische Publikum im Beijing Tianqiao Performing Arts Center dem Stück „Trommeln in der Nacht“ der Münchner Kammerspiele minutenlang Applaus spendete.
Anlass des erfolgreichen Gastspiels war das „Theatertreffen in China 2019“, präsentiert von Wu Promotion in Kooperation mit dem Goethe-Institut China. Die Aufführungen von „Trommeln in der Nacht“ der Kammerspiele in München und „Die Odysee“ vom Hamburger Thalia Theater in Beijing und Shanghai bildeten die Höhepunkte der vierten Ausgabe des jährlichen Festivals. Die beiden Stücke wurden jeweils in deutscher Sprache mit chinesischen und englischen Übertiteln aufgeführt. Zudem hatten Künstler und Theaterfreunde aus China und Deutschland in den letzten vier Wochen die Gelegenheit, sich bei Workshops, Einführungen und Podiumsdiskussionen auszutauschen und per Videovorführung weitere deutschsprachige Inszenierungen zu erleben.
Foto von Goethe-Institut China
Wie groß das Interesse an deutschem Theater im Reich der Mitte ist, wurde dabei eindrucksvoll durch ausverkaufte Vorstellungen und riesigen Andrang bei den Begleitveranstaltungen unter Beweis gestellt. Doch nicht nur die chinesischen Festivalbesucher zeigten sich begeistert. „Ich finde das Publikum extrem jung und wahnsinnig gut informiert“, so Christopher Rüpig, Regisseur von „Trommeln in der Nacht“, gegenüber People’s Daily Online. Vor allem Neugier wünsche sich der deutsche Theatermacher von einem Publikum und das chinesische Publikum sei „extrem neugierig, neugieriger als das deutsche Publikum“ gewesen.
Das gesamte Interview mit Christopher Rüping lesen Sie hier.
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