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Für immer mehr Absolventen wird die Jobsuche schwieriger

(German.china.org.cn)

Dienstag, 21. Mai 2019

  

Die Zahl der Hochschulabsolventen in China wird in diesem Jahr ein Rekordhoch erreichen. Dadurch wird der ohnehin schon schwierige Arbeitsmarkt noch enger und der Druck, der auf den Absolventen lastet, noch größer werden.

Megastädte wie Beijing, Guangzhou und Shanghai sind aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten und des Bewerberandrangs nicht mehr sehr attraktiv. Daher geraten andere Städte ins Blickfeld.

Der Trend verändert die Beschäftigungslandschaft in China, doch für Städte der zweiten und dritten Reihe ist dies eine gute Nachricht. Gerade sie könnten vom Braindrain profitieren.

Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Beijinger Städtischen Bildungskommission haben im vergangenen Jahr mehr als 231.000 Studenten ihr Studium an einer Universität in Beijing absolviert, doch 37,5 Prozent davon entschieden sich, eine Arbeit außerhalb der Hauptstadt aufzunehmen.

Die Studentin Zhang sagte, dass sie nach ihrem Abschluss an der Tsinghua Universität im Juni 2018 in Wuhan arbeiten wolle. „Der zentrale Grund, warum ich Beijing verlassen habe, waren die Lebenshaltungskosten“, sagte sie. „Obwohl ich in Beijing 8.000 oder sogar 10.000 Yuan pro Monat verdienen kann, kostet mich die Miete jeden Monat 3.000 Yuan oder mehr, ganz abgesehen von Ausgaben für Essen, Transport und Ausgehen mit Freunden.“

Im Gegensatz dazu sind einige sogenannte neue First-Tier-Städte wie Chengdu, Hangzhou und Wuhan für Hochschulabsolventen eine attraktive Alternative. Dies liegt an den günstigen Lebenshaltungskosten und der Vorzugsbehandlung von Hochschulabsolventen.

Daten von Zhaopin, einer Online-Rekrutierungsplattform, zeigen, dass College-Studenten, die 2019 ihren Abschluss machen werden, höhere Erwartungen an die Arbeit in diesen Städten haben als in Beijing, Shanghai und Guangzhou.

Laut der Plattform möchten 44 Prozent der neuen Absolventen in diesem Jahr ihren Arbeitsplatz in neuen First-Tier-Städten finden, während nur etwa 30 Prozent hoffen, in Beijing, Shanghai und Guangzhou zu arbeiten.

Yang Zheng, der im März seinen Masterabschluss an der Fudan-Universität in Shanghai gemacht hat, gab an, drei Angebote von Unternehmen aus der Stadt erhalten zu haben, entschied sich aber schließlich für ein Hightech-Unternehmen im benachbarten Hangzhou.

„Ich habe ungefähr sieben Jahre in Shanghai verbracht, es ist Zeit, eine neue Welt zu erkunden“, sagte er lachend. „Der wichtigste Grund, warum ich mich für Hangzhou entschieden habe, ist das Entwicklungspotenzial in der High-Tech-Branche, die uns mehr Möglichkeiten bieten kann.“

In den erstrangigen Städten gibt es zudem Vorzugsregelungen für Aufenthaltsgenehmigungen und finanzielle Anreize, mit denen Talente angelockt werden sollen.

So verspricht zum Beispiel Zhenjiang in der Provinz Jiangsu, dass Absolventen mit Master- oder Doktortitel einen Bonus von 150.000 bzw. 200.000 Yuan für den Kauf einer Wohnung erhalten können, nachdem sie drei Jahre in der Stadt gearbeitet haben.

Haikou, die Hauptstadt der Provinz Hainan, lockt Studenten mit einem monatlichen Mietzuschuss von 1.500 Yuan an. Absolventen, die sich für den Kauf einer Wohnung entscheiden, erhalten eine Zulage von 18.000 Yuan.

Für die Regierung hat die Verbesserung der Beschäftigungssituation weiterhin hohe Priorität.

Ministerpräsident Li Keqiang sagte auf einer Telefonkonferenz am 13. Mai, dass die Förderung der Beschäftigung, insbesondere für Studenten, von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung und die soziale Stabilität sei.

Um die Beschäftigung von Absolventen zu sichern, hat die Regierung auf allen Ebenen Richtlinien erlassen, um diskriminierende Praktiken zu reduzieren, mit denen sie bei der Arbeitssuche konfrontiert sein könnten.

So erklärte das Ministerium für Humanressourcen und soziale Sicherheit im Februar, dass es Arbeitnehmern nicht gestattet sei, geschlechterdiskriminierende Stellenanzeigen zu schalten oder sich nach dem Familienstand von Bewerbern zu erkundigen. So sollen die Rechte von Frauen am Arbeitsplatz geschützt werden.

Außerdem forderte das Bildungsministerium die Hochschulen auf, die Rekrutierungsaktivitäten auf dem Campus zu verstärken und diskriminierende Informationen in Bezug auf Geschlecht, Nationalität und Hochschulniveau zu untersagen.

Nach Angaben des Ministeriums soll die Zahl der Hochschulabsolventen in diesem Jahr ein Rekordhoch von 8,34 Millionen erreichen, dies wäre ein Anstieg um 140.000 verglichen mit 2018.

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