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Chinesischer Fußball will mit Hilfe von Eintracht Frankfurt die Stars von morgen fördern

(German.people.cn)

Donnerstag, 28. März 2019

  

Jeffrey Möller, Beijing

Während sich der chinesische Fußball bei der Entwicklung von Nachwuchstalenten schwer tut, suchen deutsche Vereine verstärkt nach Kooperationen im Reich der Mitte, um ihr internationales Profil zu schärfen. Am Dienstag sind daher erstmals Vertreter von Eintracht Frankfurt und chinesische Sportfunktionäre zu einem bilateralen Symposium zusammengekommen.

Wie unterschiedlich die Erfahrungen eines Fußballfans sein können, lässt sich gut an den Anhängern von Eintracht Frankfurt und denen der chinesischen Nationalmannschaft festmachen. Während die einen dank einer gut laufenden Bundesliga- und Europa League-Saison auf Wolke 7 im Fußballhimmel schweben, sind die anderen nach einem verkorksten China Cup weit von einem Höhenflug entfernt.

Gerade im Vergleich mit Deutschland hinkt der chinesische Fußball sowohl auf Vereins- als auch auf nationaler Ebene hinterher. Genau das soll sich nun langfristig ändern – und zwar auch mit der Hilfe von Eintracht Frankfurt.

Li Xin (Leiterin des China-Büros von Eintracht Frankfurt), Nicolai Adam (Leiter Internationale Projekte EF), Armin Kraaz (Leiter des Fußball-Leistungszentrums EF), Markus Weidner (Leiter Internationale Beziehungen EF), Zhu Guanghu (Präsident des Shanghaier Fußballverbands), Wu Jingui (Sportdirektor Shanghai Shenhua) und Shao Jiayi (Funktionär des Chinesischen Fußballverbands) im Gespräch. (v.l.n.r.) (Bild von Zhao Yanlong)

Um diese Entwicklung auf den Weg zu bringen, fand am Dienstag in Beijing das erste Deutsch-Chinesische Symposium zur Förderung des Jugendfußballs statt. Organisiert wurde die von Eintracht Frankfurt unterstützte Veranstaltung von der Gesellschaft des chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland (CPAFFC) und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher China-Gesellschaften (ADCG).

Neben den Veranstaltern nahmen unter anderem auch hochrangige Funktionäre des Chinesischen Fußballverbandes, Politiker, Vertreter von Sport- und Bildungseinrichtungen sowie Repräsentanten lokaler Fußballvereine und regionaler Verbände an dem Symposium teil.

Eintracht Frankfurt möchte sich verstärkt international aufstellen und hat daher erst im November 2018 den neuen Geschäftsbereich „Internationale Beziehungen und Sportkooperationen“ gegründet. Bereits einen Monat später eröffnete der Verein aus der Mainmetropole dann eine Zweigstelle in Beijing.

Song Jingwu (l.), Vizepräsident der CPAFFC, und Markus Weidner, Bereichsleiter Internationale Beziehungen bei Eintracht Frankfurt, unterschreiben eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit. (Bild von Zhao Yanlong)

Gleich zu Beginn des Symposiums bestätigte auch Markus Weidner, der Leiter des Bereichs für Internationale Beziehungen und Sportkooperationen, dass China einer der Zielmärkte der Internationalisierungsstrategie der Frankfurter Eintracht sei. Es gehe dem Verein vor allem um „nachhaltige und langfristige Sportpartnerschaften“ in der Volksrepublik, denn von dem fußballerischen Potential vor Ort sei er überzeugt. „China ist ein schlafender Riese. Bei der Bevölkerungsgröße des Landes ist es logisch, dass es hier zahlreiche Talente gibt. Diese müssen nur gefunden werden und dabei wollen wir helfen“, so Weidner.

Wie genau diese Hilfe aussehen kann, erklärten die Frankfurter Armin Kraaz und Nicolai Adam. Kraaz ist Leiter des Fußball-Leistungszentrums der Eintracht, während Adam den Bereich „Internationale Sportprojekte“ verantwortet.

Nachdem die beiden Experten die Grundsätze der Talentidentifizierung und Nachwuchsarbeit auf deutscher Seite vorgestellt hatten, gab Wu Jingui, Sportdirektor des chinesischen Erstligisten Shanghai Greenland Shenhua, Einblicke in diese Bereiche aus chinesischer Sicht.

Wu zeigte sich hinsichtlich des Entwicklungspotentials des chinesischen Fußballs optimistisch, mahnte aber auch an, dass man offene Augen für bestehende Probleme haben müsse. Vor allem bei der Trainerausbildung und Lizenzierung sowie bei den einzelnen Trainingsmethoden könne die chinesische Seite viel von den deutschen Partnern lernen, so der Fußballmanager.

Lü Hongwei (l.), stellvertretender Direktor der Europa-Abteilung der CPAFFC, im Gespräch mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Shao Jiayi. (Bild von Zhao Yanlong)

Dies bestätigten anschließend auch der Ex-Nationaltrainer und Chef des Shanghaier Fußballverbands Zhu Guanghu sowie der ehemalige Bundesligaprofi Shao Jiayi.

„Wir benötigen bessere Trainer und sollten bei der Arbeit mit Jugendtalenten einen holistischen Trainingsansatz verfolgen“, sagte Zhu. Shao pflichtete ihm bei und betonte, dass gerade bei der Nachwuchsentwicklung die Unterstützung deutscher Trainer wichtig wäre.

Eine entsprechende Unterstützung seitens Eintracht Frankfurt soll nun zukünftig ganz konkrete Formen annehmen. Hierzu unterzeichnete der Verein im Rahmen des Symposiums zwei Absichtserklärungen mit dem Shanghaier Fußballverband und mit der CPAFFC zu gemeinsamen Bemühungen in der Nachwuchsentwicklung und zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit.

Bei der deutsch-chinesischen Kooperation soll es letztendlich nicht ausschließlich nur um das sportliche Weiterkommen gehen, auch der interkulturelle Austausch ist ein wichtiger Faktor. „Internationale Zusammenarbeit ist auf allen Ebenen wichtig und gerade der Fußball bringt die Menschen zusammen“, so Felix Kurz, Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher China-Gesellschaften, in seiner Schlussbemerkung.

Fußball werde sich in China erfolgreich entwickeln, da ist sich Kurz sicher. Sollte er Recht behalten, so können vielleicht auch bald die Anhänger der chinesischen Nationalmannschaft in den Genuss des aktuellen Hochgefühls der Fans aus Frankfurt kommen.

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