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Verdacht auf akademisches Plagiat: Filmakademie untersucht Doktoranden

(German.china.org.cn)
Mittwoch, 13. Februar 2019
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Die Filmakademie von Beijing untersucht den Schauspieler Zhai Tianlin, wie die Tageszeitung Beijing Youth Daily am Montag berichtete. Er wurde zur Zielscheibe von Plagiats-Anschuldigungen. Die Akademie hat ein Untersuchungsteam zusammengestellt, das Zhais Fall untersuchen soll. Es ist angewiesen, bei akademischen Fehlverhalten null Toleranz zu zeigen, zitierte die Tageszeitung die Akademie. Der 32-jährige Zhai hat an der Akademie promoviert und ist Postdoktorand an Peking University. Es heißt, dass Zhai die höchsten akademischen Qualifikationen in der chinesischen Entertainment-Industrie haben. Mehrmals hat er seine akademischen Errungenschaften in seinen Posts auf sozialen Medien zur Schau gestellt. Dabei zählte er die Schwierigkeiten auf, die er nach seinen Angaben bei der Arbeit an den Schriftstücken gehabt haben soll. Seit kurzem steht er aber in den sozialen Medien unter Beschuss, nachdem ihm ein Blogger auf Sina Weibo in der letzten Woche Plagiat vorgeworfen hatte.

Im August des letzten Jahres sorgte er online für Gesprächsstoff, als er bei einem Video-Liveauftritt angab, er würde nicht wissen, was die „China National Knowledge Infrastructure“ sei. Die CNKI bzw. „Chinesische Nationale Wissens-Infrastruktur“ ist die größte und am meisten genutzte akademische Online-Bibliothek in China für die Studenten, welche Thesen und Dissertationen schreiben. Der Post des Bloggers auf Sino Weibo bezog sich auf eine Arbeit von Zhai, die in einem akademischen Journal veröffentlicht wurde. Diese soll auf CNKI hochgeladen worden sein - der Ähnlichkeits-Quotient für den Artikel mit 2.783 Wörtern lag bei 40,4 Prozent. Ein weiteres Posting desselben Bloggers behauptete, dass Zhais Dissertation zur Promotion nicht in der Datenbank von CNKI gefunden werden könne, während alle Dissertationen zur Promotion seiner Kommilitonen sehr wohl dort zu finden seien.

Die Postings haben eine hitzige Debatte unter den Internetnutzern ausgelöst. Viele sagten, ein solches akademisches Fehlverhalten sei unfair gegenüber den Studenten, die hart dafür arbeiten müssten, einen solchen Titel zu erlangen. Sie riefen zu strengen Regeln auf, um ein solches Verhalten einzudämmen. „Wie ist es für einen Doktor der Philosophie möglich, nicht zu wissen, was die CNKI ist? Und wie konnte er es nie benutzt haben, um wissenschaftliche Arbeiten zu referenzieren?“, schrieb ein Internet-Nutzer. In einer Antwort auf dieses Posting schrieb Zhai: „Ich habe doch nur einen Witz gemacht, als ich sagte, dass ich nicht wissen würde, was die CNKI ist. Wird mir jemand glauben, wenn ich sagen würde, dass ich nicht eins plus eins gleich zwei kenne?“

Zhais Studio gab am Freitag bekannt, dass er den Doktortitel der Philosophie im Juni von der Beijinger Filmakademie erhalten habe. Alle seine akademischen Papiere und seine Dissertation seien von ihm unter der Anleitung einer Aufsichtsperson geschrieben worden. Er habe alle akademischen Anforderungen der Akademie erfüllt und sei gewillt, für ein etwaiges akademisches Fehlverhalten die Verantwortung zu tragen, sagte das Studio.

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