Etwa 500 Meter entfernt vom Tor der Verbotenen Stadt im Zentrum Beijings, sah Zhang Lin die Bildunterschriften auf einem digitalen Display: „Alle Tickets für das Schlossmuseum während der Feiertage des Frühlingsfestes sind ausverkauft."

Der Hochschullehrer aus der nordostchinesischen Provinz Liaoning wunderte sich: „Ich hatte nicht erwartet, dass ein Museumsticket so beliebt ist wie ein Zugticket nach Hause während des Frühlingsfestes." Er bedauerte, dass er die Tickets nicht früher gebucht hat: „Meine Familie verpasste die Chance, das Frühlingsfest königlich zu begehen."

Der ehemalige Palast, der 80.000 Besucher pro Tag zulässt, präsentierte sich in der eigentlichen Nebensaison durch eine Neujahrsausstellung mit 885 Relikten dieses Jahr besonders attraktiv.

Die Ausstellung zielt darauf ab, den Besuchern ein königliches Erlebnis zu bieten, da die gesamte Verbotene Stadt mit neu restaurierten alten königlichen Laternen und Frühlingslampen geschmückt ist, darunter eine seltene Sammlung des chinesischen Schriftzeichens „Fu", das für Glück steht.

Neben den Museen in der Hauptstadt des Landes verzeichneten auch die Museen im ganzen Land eine steigende Besucherzahl. Viele Museen zeigen Ausstellungen mit Schweinen, dem chinesischen Tierkreiszeichen des neuen Jahres.

„Seit 2015 ist beim Frühlingsfest ein deutlicher Anstieg der Museumsbesucher zu verzeichnen", sagt Guan Jun, der seit sechs Jahren ehrenamtlich im Museum tätig ist.

Die 5.136 chinesischen Museen wurden 2018 fast eine Milliarde Mal besucht, wie Zahlen des Staatsamtes für Kulturerbe zeigen.

Shan Jixiang vom Palastmuseum sagte, er hoffe, dass künftig mehr Chinesen Museumsreisen auf ihre To-do-Liste für das Frühlingsfest setzen.