Eine Lebens-Wissenschaftsunion unter der Chinesischen Vereinigung für Wissenschaft und Technologie hat am Dienstag gesagt, sie „lehnt sogenannte wissenschaftliche Forschungen und Biotechnologie-Versuche entschieden ab, welchen den Geist der Wissenschaft und der Ethik verletzen“.

Die Chinesische Union der Gesellschaften für Lebens-Wissenschaften („Chinese Union of Life Science Societies“) hat ingesamt 22 Gesellschaften auf nationalem Level als Mitglieder. Die Union sagte in einer Erklärung, dass der Fall der angeblichen „genetisch veränderten Babys“ Ethik und Moral sowie entsprechenden Regelungen gebrochen habe.

He Jiankui ist ein chinesischer Wissenschaftler, der in Shenzhen in der Provinz Guangdong arbeitet. Er behauptete am Montag, dass die weltweit ersten gentechnisch veränderten Babys Anfang November geboren worden seien. Dabei wurde ein Gen mit dem Namen CCR5 eliminiert, damit die Kinder in der Zukunft gegen eine Infektion mit dem AIDS Virus immun sein könnten.

In der Erklärung der Union hieß es, der Fall habe die Ordnung der wissenschaftlichen Forschungen gestört sowie Chinas internationale Reputation auf dem Feld der Lebens-Wissenschaften schwer beschädigt.

Der sorgfältige Gebrauch der Gen-Technologie sei eine Angelegenheit, welche die Gesundheit und das langfristige Wohlergehen der Menschheit betreffen würde, sagte die Erklärung. Sie fügte hinzu, China habe einen moralischen Kodex und Regelungen für klinische Forschungen veröffentlicht, welche die Forschungen und Anwendungen bei der Stammzellen-Technologie jeweils in den Jahren 2003 und 2015 reglementiert habe.

Die Union sagte, die wissenschaftlichen und technologischen Zirkeln Chinas würden sich wie immer an die wissenschaftlichen und akademischen Ethik-Prinzipien und die entsprechenden internationalen Regeln halten. Des Weiteren würden sie die soziale Entwicklung und den menschlichen Fortschritt durch innovative, wissenschaftliche Forschungen fördern.