Schweinehaltungsbetriebe in ganz China könnten bald durch eine neue Gesichtserkennungstechnologie für Schweine gestärkt werden, die es Landwirten ermöglicht, ihre Tiere zu verfolgen, zu füttern und zu verwalten.

Yingzi Technology, ein in Guangdong ansässiges Unternehmen, nutzt die Gesichtserkennung für Schweine während der gesamten Schweinefleischkette, um ihr Wachstum zu verfolgen, ihre Gesundheit zu steuern und ihre Auffindbarkeit zu verbessern.

Darüber hinaus ist die Gesichtserkennungstechnologie des Unternehmens in der Lage, jedes Schwein in einer Herde automatisch zu identifizieren, es täglich zu verfolgen und sich daran zu erinnern, wie sich sein Gesichtsausdruck entwickelt, wenn Ferkel zu Erwachsenen werden, sagte Jackson He, Geschäftsführer von Yingzi.

Bevor die Technologie im März dieses Jahres auf den Markt kam, hatte das Unternehmen Daten von echten Schweinehaltungsbetrieben gesammelt und einen rigorosen Entwicklungsprozess durchlaufen.

„Die größte Schwierigkeit ist, dass Schweine nicht wie Menschen vor der Kamera stehen bleiben. Neben Gesichtsdaten wie Nasenhöhe und Abstand zwischen Augen und Nase erfasst das System auch die Körperdaten“, sagte er.

Derzeit wird die Technologie auf einem Bauernhof in Guangxi probeweise eingesetzt und hat bisher eine Genauigkeit von 99 Prozent erreicht.

Die Gesichtserkennungstechnologie ist in der Lage, jedes Schwein in einer Herde automatisch zu identifizieren.

Yingzi ist eines der wachsenden chinesischen IT-Unternehmen, welche die Schweinezuchtbranche revolutioniert und hofft, ihre Effizienz durch Künstliche Intelligenz (KI), große Datenmengen und Genomforschung zu steigern.

Am vergangenen Dienstag gab JD Digits, eine Tochtergesellschaft des chinesischen E-Commerce-Giganten JD.com, bekannt, dass sie KI, das Internet der Dinge und die Gesichtserkennungstechnologie nutzen wird, um das Wachstum, die Impfung und den körperlichen Zustand von Schweinen zu verfolgen, wie die China News Agency berichtete. Im Februar dieses Jahres teilte das Unternehmen Alibaba Cloud mit, dass es mit landwirtschaftlichen Betrieben zusammenarbeitet und in zwei Jahren zehn Millionen Schweine mit KI aufziehen werde.

Diese Unternehmen versuchen, die Probleme Chinas, des weltweit größten Schweinefleischproduzenten, zu lösen.

China produziert fast die Hälfte des weltweiten Schweinefleischs, hieß es in einem Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums. Die Schweineproduktion findet jedoch meist in Hinterhofställen statt und die Kosten für die Schweinezucht in China gehören zu den höchsten der Welt. Laut dem China Swine Industry Report 2017 hinken die Schweine in China auch in Bezug auf Wachstumsrate und Reproduktionsleistung den westlichen Ländern hinterher.

Die Gesichtserkennung von Yingzi, die Teil des Future Pig Farm Systems ist, wird die Kosten für die Schweinehaltung deutlich senken. Laut JD.com kann die Technologie die Kosten um 30 bis 50 Prozent senken, die Futtermenge um bis zu 10 Prozent reduzieren und die Brutzeit um 5 bis 8 Tage verkürzen.