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Von Deutschen gesammelte Kunst aus der Qing-Dynastie unterm Hammer

(German.people.cn)
Mittwoch, 07. November 2018
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Eine Sammlung von Kunstwerken und kaiserlicher Keramik, die von zwei hochrangigen deutschen Beamten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in China angelegt wurde, wird nun bei der Important Chinese Art-Auktion bei Sotheby's in London versteigert.

Gustav Detring und sein Schwiegersohn Constantin von Hanneken legten die Sammlung in den letzten Jahren der Qing-Dynastie (1644-1911) an. Das Sammeln chinesischer Kunst schien für beide Männer ein Hobby gewesen zu sein und einige Teile der Sammlung wurden ihnen vermutlich vom Qing-Hof geschenkt.

Nachdem Detring 1865 nach China gezogen war, ließ er sich in Tianjin nieder. Er wurde Zollkommissar in der nordchinesischen Stadt und nur sechs Jahre später zum privaten und vertrauenswürdigen Berater von Vizekönig Li Hongzhang, einem chinesischen Politiker, General und Diplomaten, ernannt. Detring hielt leitende Positionen in der Qing-Bürokratie inne, einschließlich einer Position im Zongli Yamen (Außenministerium).

Er wurde einer der ranghöchsten Westler der Qing-Dynastie und von der Kaiserinwitwe Cixi als "höchstrangig" ausgezeichnet. Zu seinen bemerkenswerten Erfolgen in China gehören das Aushandeln einer Reihe von Verträgen und Handelsabkommen im Namen der chinesischen Regierung. Er war auch darauf angewiesen, mit deutschen Rüstungsherstellern bei der Einstellung von Militärexperten zu verhandeln. Er starb 1913.

Constantin von Hanneken wurde zunächst als Militärberater von Detring eingestellt und zog 1879 nach China. Er etablierte sich rasch als enger Freund und Berater von Li Hongzhang.

Von Hanneken wurde mit der Neuorganisation und Modernisierung der chinesischen Armee beauftragt und war damit befasst, mehrere Marinefestungen zu entwerfen und zu bauen. Die wichtigste davon war Port Arthur in Dalian in der Provinz Liaoning.

Er stieg in den Rang eines chinesischen Generals auf und heiratete 1895 Detrings älteste Tochter, Elsa. Er starb 1925.

Unter den Gegenständen, die aus der Sammlung der beiden Deutschen versteigert werden, befindet sich auch eine extrem seltene blau-weiße Doppelkürbis-Drachenvase mit dem Jiaqing-Siegel und einer Periodenangabe (1796-1820), die voraussichtlich 300.000 Pfund (344.000 Euro) einbringen wird.

Eine seltene weiße Glasurvase aus der Qianlong-Zeit (1736-95) wird für geschätzte 400.000 Pfund angeboten.

Das Highlight der Auktion ist ein monumentales grünes Jadebecken aus der Qianlong-Ära, das angeblich zu den eindrucksvollsten Jadebehältnissen in Privatbesitz gehört. Es wird angenommen, dass es sich hierbei um das größte noch existierende Jadebecken handelt. Der Verkaufswert wird vermutlich zwischen 600.000 und 800.000 Pfund liegen.

Henry Howard-Sneyd, Sotheby's Vorsitzender für asiatische Kunst in Europa und Amerika, sagte: „Dieses außergewöhnliche Becken befindet sich seit dem 19. Jahrhundert in derselben englischen Sammlung. Es wurde in einem der berühmtesten Bücher über Jade veröffentlicht und in den 1930er Jahren in der großen Ausstellung der Royal Academy in London gezeigt. Es hat also eine Geschichte, ist aber seit 1936 nicht mehr öffentlich zu sehen gewesen, daher handelt es sich auch um eine Entdeckung“.

Die Important Chinese Art-Auktion findet am Mittwoch bei Sotheby's London statt. 

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