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Internetsucht wird zum Problem der Landjugend

(German.china.org.cn)
Dienstag, 30. Oktober 2018
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Mit der raschen Verbreitung von Smartphones und dem kabellosen Zugang zum Internet ist es heute für Kinder viel leichter geworden, Online zu gehen. Dies hat zu einer wachsenden Zahl von Fällen der Internetsucht unter Kindern geführt. Vor allem bei der ländlichen Jugend kann dieses Problem in zunehmendem Maße beobachtet werden; diese Gruppe wird leichter abhängig von Livestreaming und Internetspielen als Jugendliche in städtischen Agglomerationen.

Die Lebensbedingungen spielen dabei sicherlich eine Rolle. In den Städten leben die Eltern meistens mit den Kindern zusammen, was sie in die Lage versetzt, ihre Kinder unmittelbar zu beaufsichtigen und zu erziehen. Darüber hinaus ist das Bildungs- und Unterhaltungsangebot in den Städten so vielfältig, dass sich Kinder immer zu beschäftigen wissen, auch wenn ihre Eltern sie nicht in ein System von Nachhilfeunterricht, Musik- oder Sportklassen einbauen. Kinder in ländlichen Gebieten haben hingegen ein traurigeres Los, viele von ihnen wurden auf dem Lande zurückgelassen, während ihre Eltern zum Arbeiten in die Städte gezogen sind. Sie haben außerhalb der Schule oder des Haushalts, in dem sie leben, in der Regel keinen Zugang zu Bildungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Normalerweise leben die Kinder von Wanderarbeitern bei ihren Großeltern auf dem Land. Diese “Ersatzeltern” sind natürlich bemüht, die Kinder gut zu versorgen, aber das Hauptaugenmerk der Großeltern liegt auf Ernährung und Unterkunft. Oft fehlt es ihnen an Verständnis für die Interessen der Kinder, deren Hobbies und deren Gemütsverfassung. Durch den großen Altersabstand zwischen den Generationen kommt es vor, dass die Großeltern nicht die Gefahren erkennen, die eine exzessive Nutzung von Smartphones mit sich bringt. Die Tatsache, dass die fernen Eltern ihren Kindern ein Smartphone kaufen, um den Kontakt zu ihnen aufrechtzuerhalten, sie abzulenken und sie “vor Schwierigkeiten zu bewahren”, trägt ebenfalls dazu bei, eine Abhängigkeit von Smartphones zu verursachen.

Ohne die entsprechende Aufsicht durch die Eltern laufen viele Versuche, Kinder von Abhängigkeiten dieser Art zu bewahren, ins Leere. So ist zum Beispiel die Anti-Sucht-Funktion, die in viele Online-Spiele eingebaut ist, von begrenztem Wert, da die Kinder sich als Erwachsene registrieren lassen und so das Schutzsystem umgehen können.

Für Wanderarbeiter ist es nicht leicht, ihre Kinder vor der Internetsucht zu bewahren. Der Schlüssel zur Reduzierung der Internetsucht unter der ländlichen Jugend liegt in der Entwicklung und Festigung ländlicher Industrien, damit Eltern die Möglichkeit erhalten, in Heimatnähe ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. So kann ein Gleichgewicht hergestellt werden zwischen der Notwendigkeit der Erwerbstätigkeit und der Kindererziehung.

Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Schulen können Kindern niemals die Art von Anleitung und Erziehung offerieren, die ihre Eltern ihnen bieten können. Allerdings stehen auch diese Institutionen in der Pflicht, Kinder vor Internetsucht zu bewahren.

In dieser Hinsicht ist die Förderung ländlicher Wirtschaftsentwicklung nicht nur ein Gebot in Hinblick auf das Wohlergehen der Jugend auf dem Lande, sondern übt auch einen erheblichen Einfluss auf die Zukunft der Kinder aus. Es kann dies darüber entscheiden, ob das Kind die Aufnahme in weiterführende Schulen erlangt. Der soziale Aufstieg kann ursächlich damit in Verbindung gebracht werden. Wir sollten daher niemals die Probleme der Jugend in ländlichen Regionen aus den Augen verlieren.

Kinder, die von ihren Eltern auf dem Lande zurückgelassen werden, sind die am meisten benachteiligte Gruppe der ländlichen Jugend. Mit dem Prozess wachsender Urbanisierung wird das Problem der Internetsucht vernachlässigter Landjugend immer größer. Dies benachteiligt sie gegenüber städtischer Jugend in ihrer Lebensperspektive in unverantwortlicher Weise.

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