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NRW-Minister Pinkwart: Kreativer und produktiver Wettbewerb ist zentral (2)

(German.people.cn)
Donnerstag, 25. Oktober 2018
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2018 feiert China das 40. Jubiläum der Reform- und Öffnungspolitik. Wie beurteilen Sie diese Politik? Welche Veränderungen Chinas haben Sie am meisten beeindruckt?

Ich sehe das sehr positiv, was sich hier entwickelt hat. China kann sehr stolz darauf sein, was in 40 Jahren gelungen ist. Man kann sagen, das, was sich hier in 40 Jahren vollzogen hat, auch an industrieller Entwicklung, und jetzt post-industrieller Entwicklung, ist ja im Zeitraffer das, was wichtige Wirtschaftsnationen über weit längere Distanzen sich erarbeitet haben. Das ist schon eine enorme Leistung, die hier vollbracht worden ist.

Ich sehe sehr positiv, dass China das mit einer Politik der Offenheit verbindet, mit der Bereitschaft auch Verantwortung in der Weltstaatengemeinschaft zu übernehmen. Das ist natürlich in Anbetracht der Größe und der Bedeutung Chinas auch ein ganz wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der gesamtpolitischen Zusammenhänge.

Aber es ist auch entscheidend, dass sich China im Bereich des Welthandels dafür einsetzt, dass wir einen offenen und freien Welthandel haben. Ich glaube die 40-jährige Entwicklung Chinas wäre ohne den freien Welthandel auch gar nicht denkbar gewesen. Insofern ist es sehr klug, glaube ich, wenn China jetzt auch in diese Bedingungen hinein selbst investiert und sicherstellt, dass wir einen freien, fairen, offenen Handel haben.

Das ist der Garant dafür, dass wir in einem positiven Wettbewerb stehen. Wettbewerb durch faire Zusammenarbeit. Man nennt es auch Coopetition. Durch diese Coopetition können wir uns, glaube ich, auf allen Seiten besser weiterentwickeln. Dass China das auch so klar signalisiert und anbietet, halte ich für zentral. Dazu gehören natürlich auch faire Investitionsbedingungen, hier gibt es ja bereits Gespräche auf beiden Seiten. Hier sehe ich auch Lockerungen, hier sehe ich auch Verbesserungen. Das begrüße ich außerordentlich und freue mich, wenn es sich in diese Richtung dynamisch weiterentwickelt.

Die deutsche Regierung legt großen Wert auf die digitale Industrie. Anders als in den traditionellen Industriesektoren gibt es hier keine große Kluft zwischen China und Deutschland. Als Minister für Digitalisierung, wie ist Ihre Meinung zu der Situation, dass beide Länder in diesem Bereich gleichzeitig kooperieren sowie konkurrieren?

Kooperieren sowie konkurrieren tun wir natürlich in anderen Bereichen auch. Ich halte das auch für zentral. Das ist sehr dynamisch. Wie müssen auch konkurrieren um das beste Konzept, die Digitalisierung ist ja noch nach vorne offen. Wir wissen, es wird alles miteinander vernetzt, es gibt eine starke Automatisierung. Aber wie wir sie ausrichten, vor allen Dingen in der Frage, wie wir es schaffen, dass der Mensch im Mittelpunkt bleibt, dass die Digitalisierung einzahlt auf die Weiterentwicklung und nicht die Verdrängung des Menschen, das ist glaube ich die ganz entscheidende Frage.

Neben Factory 4.0 geht es um die Frage der Gesellschaft 5.0. Wie schaffen wir die Gesellschaft von morgen in der digitalen Welt? Wie können wir die Bildung entsprechend weiterentwickeln und das Bildungssystem der Zukunft schaffen? Wie können wir die sozialen Systeme neu ausrichten? Wie können wir die Gesundheit von morgen organisieren mit Hilfe der Digitalisierung und in einer Weise, dass sie human bleibt, dass sie dem Menschen dient?

Das ist ein großes Thema und da brauchen wir interessante Vorschläge. Da müssen sich immer wieder neue Ideen auch am Markt behaupten können, die müssen auch gesellschaftspolitisch diskutiert werden können. Das sehe ich als kreativen und produktiven Wettbewerb.

Wir wollen natürlich auch Infrastruktur und wir brauchen faire Regeln, wie wir verfahren wollen. Beispielsweise beim Thema Daten. Daten sind das Öl der Zukunft. Wem gehören die Daten? Wer hat ein Anrecht darauf, seine Daten schützen zu können? Das sind auch alles ganz wichtige politische Fragen, die wir klären müssen. Diese Fragen sollten wir nicht in Stein meißeln, da muss auch eine Offenheit da sein, dass man den richtigen Weg letztendlich findet. Das ganze Thema ist ein großes Gestaltungsfeld für beide Länder, China und Deutschland.


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