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Vierzig Prozent der zurückgelassenen Kinder sehen ihre Eltern höchstens zweimal im Jahr

(German.china.org.cn)
Freitag, 19. Oktober 2018
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Mehr als 40 Prozent der zurückgelassenen Kinder in China treffen ihre Eltern nicht öfter als zweimal im Jahr, hieß es im Weißbuch über die psychischen Zustände von zurückgelassenen Kindern.

Das Weißbuch wurde am Dienstag von On the Road to School, einer in Beijing ansässigen NGO, und einem Forschungsteam der Beijing Normal University herausgegeben. Es basiert auf 11.126 validen Fragebögen von ländlichen Kindern aus den Klassen drei bis acht in 17 Regionen auf Provinzebene in der ersten Jahreshälfte 2018.

Bei nur 37 Prozent der befragten Kinder arbeiteten beide Elternteile in ihrer Heimatstadt. Bei 27 Prozent arbeitete ein Elternteil außerhalb ihrer Heimatstadt. Die restlichen 36 Prozent galten als zurückgelassene Kinder, die keinen Elternteil in der Nähe als ihren Vormund hatten.

Rund 40 Prozent der zurückgelassenen Kinder sahen ihre Eltern nicht mehr als zwei Mal im Jahr, hieß es in dem Weißbuch. Im Jahr 2015 waren es fast 45 Prozent.

„Das ist immer noch ein großer Anteil“, sagte Li Yifei, Professor an der Beijing Normal University, der die Forschung leitete. „Schätzungen zufolge gibt es in China sechs Millionen zurückgelassene Kinder. Diese brauchen viel Fürsorge."

Laut dem Weißbuch tendierten zurückgelassene Kinder bereits in der fünften Klasse, ein oder zwei Jahre früher als Kinder in Standardfamilien, dazu, in eine rebellische Phase einzutreten.

„Kinder neigen dazu, das Verhalten von Menschen zu studieren oder zu imitieren, die ihnen nahe stehen, aber sie sind meist nicht mit ihren Eltern vertraut“, sagte Li.

Liu Xinyu, Vorsitzender von On the Road to School, sagte: „Die durch eine langfristige Trennung entstandene emotionale Kluft zwischen den beiden Generationen kann nicht einfach überbrückt werden.“

Der Bericht forderte mehr Kommunikation zwischen Eltern und zurückgelassenen Kindern. Viele der Eltern arbeiten in großen Städten in der Bauindustrie, daher haben einige Baufirmen auch versucht, zur Verbesserung dieser Kommunikation beizutragen.

Wu Guohui, PR-Beauftragter bei China Construction Second Engineering Bureau, sagte: „Tausende von Eltern zurückgelassener Kindern arbeiten in unserer Firma und wir planen, einige ihrer Kinder einzuladen, ihre Arbeit vor Ort mitzuerleben.“

Wu sagte, er glaube, dass dies Kindern helfen würde, die Not ihrer Eltern zu verstehen und sich näher zu kommen.

Unterstützung von Schulen wird ebenfalls benötigt. „Kinder, denen die elterliche Gesellschaft fehlt, sind oft nicht sicher im Umgang mit Dingen und verstehen sich nicht gut mit anderen“, sagte Li. „Schulen könnten mehr Plattformen zur Verfügung stellen, damit sich die Kinder beweisen und zeigen können.“

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