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Die frühzeitige Internetnutzung von Kindern weckt Bedenken

(German.people.cn)
Mittwoch, 12. September 2018
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Laut einer neuen Studie surfen chinesische Kinder früher als je zuvor im Internet. Fast 75 Prozent der Kinder und Jugendlichen geben an, dass sie zum ersten Mal bereits vor ihrem 10. Lebensjahr online waren. 2010 bekannten sich noch 55,9 Prozent zu einer frühen Nutzung des Cyberspace.

Der am Montag veröffentlichte Jahresbericht über Internetnutzung und Lesepraxis chinesischer Minderjähriger (2017-18) sagt aus, dass 98,1 Prozent der Studierenden unter 18 Jahren bereits das Internet genutzt hätten, ein deutlich höherer Wert als die nationale Internetnutzerquote von 57,7 Prozent.

Die Studie, die von mehreren Organisationen unter der Leitung des Medienforschungszentrums der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften durchgeführt wurde, zeigt, dass Kinder aus städtischen Gebieten früher das Internet nutzen als ihre Altersgenossen auf dem Land.

Vor allem Kinder aus Alleinerziehendenhaushalten und solche, deren Eltern keine Hochschulabschlüsse haben, würden das Internet tendenziell in einem jüngeren Alter nutzen, heißt es in dem Bericht.

Die Daten beruhen auf einer Befragung von mehr als 6.000 Schülern im Alter zwischen 7 und 18 Jahren, die von Oktober bis Februar durchgeführt wurde. Von den Befragten waren 45 Prozent männlich und 67 Prozent stammten aus städtischen Gebieten. Mehr als 40 Prozent der Teilnehmer waren Grundschüler und 41 Prozent Einzelkinder.

Laut dem Bericht besitzen außerdem 75 Prozent der Schüler im urbanen Raum Handys, verglichen mit 67 Prozent im ländlichen Raum. In der Grundschule beträgt die Quote der Handybesitzer 64 Prozent, während sie in der Mittelschule bei 71,3 Prozent und in den weiterführenden Schulen bei 86,9 Prozent liegt.

WeChat, die populärste Messaging-APP Chinas, ist bei Kindern die beliebteste Plattform, um auf Informationen zuzugreifen. Die App wird von 49 Prozent als primäre Quelle für Nachrichten verwendet. Das Fernsehen liegt an zweiter Stelle, 45 Prozent geben an, es sei ihre erste Wahl, um herauszufinden, was in der Welt los ist.

Obwohl mehr als die Hälfte der Befragten angeben, dass das Internet ihnen in punkto Schulbildung geholfen habe, sagen 30 Prozent auch, dass sie das Internet nicht für Lehrinhalte nutzen, sondern es sie eher von ihren Schulaufgaben ablenken würde, so der Bericht.

Der Bericht stellt auch fest, dass die Schüler mehr über die negativen Auswirkungen des Internets auf ihre körperliche Gesundheit, wie etwa die Beeinträchtigung ihres Sehvermögens, besorgt sind, als sie es über Probleme wie Sucht und Ablenkung sind.

Zhong Fuhai, Lehrer an einer ländlichen Grundschule in Macheng, Provinz Hubei, sagt, dass eine frühe Nutzung des Internets an seiner Schule üblich sei.

„Die 7- bis 8-jährigen sind meist zurückgelassene Kinder, deren Eltern weit weg in großen Städten arbeiten. Ihren Kindern zu kaufen was sie wollen, ist eine einfache Möglichkeit für sie, Liebe auszudrücken“, erklärt er die hohe Nutzung von Smartphones. 

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