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Nase zu und durch – Trend-Frucht Durian

(CRI)
Dienstag, 11. September 2018
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Wenn Menschen den Geruch von Durian beschreiben sollen, werden sie kreativ. Manche bezeichnen die Frucht als Schimmelkäse unter den Früchten. Von Verwesungsgeruch ist die Rede. Andere assoziieren das hellgelbe, cremige Fruchtfleisch mit Zwiebeln, Knoblauch und Schweiß. Nicht ohne Grund trägt die Durian den Beinamen „Stinkefrucht".

Auch wenn Sie die stachelige Frucht, die etwa die Größe und das Gewicht einer Bowlingkugel hat, noch nie zu Gesicht bekommen haben, geschweige denn den beißend süßlichen Geruch erfahren haben, dann können Sie sich vielleicht trotzdem vorstellen, dass der Genuss einer Durian einem olfaktorischen Ereignis gleichkommt. Doch davon darf man sich nicht abschrecken lassen: Denn die Frucht ist ganz schön lecker.

In Südasien, vor allem in Singapur, Malaysia, Thailand und Borneo, wo die Frucht vermutlich ursprünglich herkommt, ist die „Königin der Früchte" extrem beliebt. Dort gibt es Durian-Verköstigungen, die ähnlich wie Weinproben im Westen ablaufen. Es gibt Durian-Festivals und Edel-Durians, die auf Auktionen Höchstpreise erzielen.

Doch mit dem Geruch haben die Menschen auch dort ein Problem, vor allem in geschlossenen Innenräumen. Denn ist der Geruch erst einmal da, ist er schwierig, wieder loszuwerden. Daher ist es in vielen Hotels in Asien verboten, eine Durian mitzubringen. In Singapur weisen entsprechende Schilder darauf hin, dass das Mitführen der Stinkefrucht in U-Bahnen untersagt ist. Auch in Malaysia herrscht Durian-Verbot in Zügen.

Doch all das kann den Siegeszug der Frucht nicht aufhalten. In China jedenfalls, scheint die Durian plötzlich überall zu sein. Tatsächlich stieg das Handelsvolumen von frischen Stinkefrüchten nach China in den vergangenen zehn Jahren um etwa 26 Prozent. Doch gerade in den letzten Monaten scheint die Durian den chinesischen Markt zu erobern. Durian-Kuchen, Eis und Getränke gibt es in China schon länger. Doch nun haben auch mehrere internationale Fastfoodketten Produkte mit Durian ins Angebot genommen. Pizza Hut hat mehrere Durian-Pizzen auf der Karte. Damit das auch jeder mitbekommt, liefen Wochenlang penetrante Fernsehwerbungen mit der chinesischen Boygroup Nine Percent, in denen saftig belegte, vor Käse und Durian-Belag nur so strotzende Pizzen über den Bildschirm flimmerten.

KFC hat Durian-Eiertörtchen und Durian-Dips. Und McDonalds hat den Durian-McFlurry, wenn auch bislang nur in Singapur, Malaysia und Hong Kong. Damit bedienen sie offensichtlich eine große Nachfrage der Konsumenten. Mehr Durian fürs Volk.

Für Schlagzeilen sorgte im April eine Promotion der Online-Shopping-Plattform Alibaba T-Mall. Anlässlich der Einführung von thailändischen Produkten in dem chinesischen Internet-Supermarkt, kauften die chinesischen Kunden binnen einer Minute 80.000 Durians aus Thailand über die Website. Der Siegeszug der Durian ist nicht aufzuhalten. Wir können gespannt sein, wann die Durians auch die deutschen Wochenmärkte erobern. Wenn es soweit ist, werden sie es schon von weitem riechen. Und dann heißt es: Nase zu und durch.

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