China will laut der obersten Wirtschaftsaufsichtsbehörde des Landes weitere Maßnahmen ergreifen, um private Investitionen zu unterstützen. Dadurch versucht die Volksrepublik weiterhin, das Wachstum zu stabilisieren und gleichzeitig den Schuldenabbau, insbesondere innerhalb staatlicher Unternehmen, voranzutreiben.

Wirtschaftsanalysten sind der Meinung, dass China auch künftig Steuern für Betriebe senken könnte, um private Investitionen anzukurbeln und gleichzeitig die Unternehmensverschuldung und das Kreditniveau weiter zu mildern. So könnten die finanziellen Risiken in den kommenden Monaten im Rahmen gehalten werden.

Zu den Maßnahmen gehören die Erleichterung des Marktzugangs für Privatanleger, die Beseitigung unangemessener Beschränkungen für Privataktionäre in verschiedenen Branchen, die Aufforderung an Finanzinstitute, bessere Kreditkonditionen zu gewähren, der stärkere Schutz von Vermögensrechten und die Empfehlung von Investitionsprojekten mit stabiler Gewinnaussicht an private Unternehmen, sagte Yan Pengcheng, Sprecher der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (SKER), am Donnerstag.

Die Regierung werde die behördliche Verfahren vereinfachen und Investitionen durch die Förderung öffentlich-privater Partnerschaftsprogramme unterstützen, kündigte er an.

Im ersten Halbjahr 2018 stiegen die privaten Investitionen um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 1,9 Prozentpunkte höher als der Anstieg im letzten Jahr.

„Chinas private Investitionen haben nach dem Inkrafttreten einer Reihe von Maßnahmen wieder Fahrt aufgenommen“, sagte Han Zhifeng, stellvertretender Leiter der Investitionsabteilung der SKER.

Privatinvestitionen tragen rund 60 Prozent zum chinesischen BIP bei und machen laut der Kommission mehr als 80 Prozent der Gesamtinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe aus.

„Private Investitionen werden voraussichtlich stabil bleiben, da auch von den Behörden auf lokaler Ebene erwartet wird, dass sie weiterhin Maßnahmen fördern, die private Investitionen durch Vorzugsbehandlungen und ansprechende Renditen attraktiv machen“, so Han.

Einige dieser Präferenzmaßnahmen zur Ankurbelung des privaten Sektors wurden auf lokaler Ebene bereits eingeführt. Das Büro für Entwicklung und Reform der Provinz Henan hat privaten Unternehmen insgesamt elf Infrastrukturprojekte im Wert von 15,66 Milliarden Yuan (2 Milliarden Euro) empfohlen.

Li Chao, Analyst bei Huatai Securities, sagte, dass er in den kommenden Monaten weitere Steuersenkungen erwarte und er zeigte sich optimistisch hinsichtlich der anhaltenden Erholung des privaten Investitionswachstums, vor allem in Online- und Konsumgüterbranchen.

Die weiteren Maßnahmen zur Ankurbelung des privaten Sektors hat China ergriffen, um verstärkt an seinem Schuldenabbau zu arbeiten und somit die Risiken für die Wirtschaft, insbesondere für den hoch verschuldeten staatlichen Sektor, weiter zu verringern.

„Wir erwarten von Spitzenpolitikern, dass Sie mehr als nur das Nötigste tun, um den Schuldenabbau des Landes voranzubringen“, sagte Zhou Yue, Analyst bei Soochow Securities, in einem Bericht.

Laut einer regierungsnahen Quelle, planen die Behörden in diesem Monat eine neue Leitlinie zu erlassen, die staatlichen Unternehmen den Schuldenabbau erleichtern soll.