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40 Jahre chinesische Mode: Vom Trendaufholer zum Trendsetter

(German.china.org.cn)
Montag, 03. September 2018
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Als im Jahr 1979 noch Olivgrün die chinesischen Straßen dominierte, veranstaltete der französische Designer Pierre Cardin seine erste Modenschau im Beijinger Kulturpalast der Nationalitäten. Es war die erste in der Volksrepublik China; erstmals konnten die Chinesen die Anziehungskraft der internationalen Mode erleben und feststellen, dass man Kleidung nicht nur tragen, sondern auch eine Show daraus machen konnte.

Ihre schnellste Entwicklung erlebte die chinesische Mode in den 90er-Jahren. Die "Südkoreawelle" rollte heran und Plateauschuhe und Schlaghosen wurden bei den jungen Leuten zum Renner. Die Beliebtheit japanischer Anime wiederum machte Matrosenhemden, Miniröcke und kniehohe Ringelsocken zu Top-Trends. Beim Aufholen sämtlicher Trends entwickelten die Chinesen ein Bewusstsein für Marken, Preise und Formen.


Ein Model präsentiert am 31. Oktober 2017 in Beijing eine Kollektion der Designerin Chu Yan.

Im neuen Millennium kam das chinesische Modebewusstsein vollends zum Erwachen. Die Menschen liefen nicht mehr nur Trends hinterher, sondern legten vor allem Wert auf Persönlichkeit und Ausdruck. Einige starke heimische Marken nutzten als erste die Gelegenheit, talentierte chinesische Designer tauchten aus dem Nichts auf und überall wurden plötzlich Modewochen veranstaltet. Traditionelle chinesische Designs machten sich auf in die Welt, während internationale Marken sich weiter auf dem chinesischen Markt festsetzten. Die Kleidung der Chinesen war nicht mehr so einheitlich, entwickelte sich in verschiedene Richtungen und folgte nicht mehr so sehr den aktuellen "Trends".

In der zweiten Dekade des neuen Jahrhunderts erlebte der chinesische und ausländische Markt den Aufstieg von Mode "Designed in China". Immer mehr Produkte chinesischer Designer tauchen auf den vier großen internationalen Modewochen auf, die nicht mehr blind den westlichen Marken nacheifern, sondern ihre eigene chinesische Interpretation von Mode präsentieren.

In diesem Frühling nutzte eine Gruppe junger Designer die von der Shanghai Fashion Week extra für sie ins Leben gerufene Plattform "LABELHOOD". Diese jungen Designer sind noch stärker bereit, ihren chinesischen kulturellen Hintergrund zu betonen, anstatt sich als "internationale Designer" zu vermarkten.

Mit wachsender Kaufkraft und wachsendem Konsumniveau ist der Modekonsum der breiten Bevölkerung rationaler geworden. Die Verbraucher achten immer mehr auf Qualität und das Streben nach Mode ist zu einer Lebenseinstellung geworden.

Das "Rotbuch zu Trends des chinesischen Modekonsums 2018" zeigt, dass ein Drittel der Verbraucher originale Designerprodukte bevorzugt. In einer von einem Modemagazin veröffentlichten Umfrage zum chinesischen Modekonsum gaben 55% der Befragten an, lieber kleinere oder neue Marken auszuprobieren. 55% interessierten sich für maßgeschneiderte Kleidung und 58% hatten innerhalb des letzten Jahres Designermarken aus China gekauft.


Ein Model präsentiert am 31. Oktober 2017 in Beijing eine Kollektion der Designerin Chu Yan.

Anders als in den traditionellen Modeländern hat sich die chinesische Modebranche fast gleichzeitig mit dem Internet entwickelt. Dadurch verfügen die Branchenangehörigen über ein stärkeres "Internetbewusstsein". Die Entwicklung des E-Commerce hat der chinesischen Modebranche einen ganz neuen Entwicklungsweg eröffnet, durch den nie ein Mangel an neuen Innovationen, Spielarten und Methoden herrscht. Jeden Tag präsentieren unabhängige Designermarken über Onlineplattformen der Öffentlichkeit ihre neuesten Ideen.

In 40 Jahren Reform- und Öffnungspolitik ist China vom Trendaufholer zu Trendsetter geworden. Die Verehrung für große internationale Marken ist einer Wertschätzung für heimische Produkte und individuelle Maßanfertigungen gewichen. Eine Veränderung im Bewusstsein, die ein Zeichen des Selbstvertrauens setzt. 

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