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Chinas Gemüsehauptstadt kämpft mit den Folgen der Flut

(German.china.org.cn)
Dienstag, 28. August 2018
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In der vergangenen Woche wurde das Dorf Nanzhaike in Shandong von einer schweren Flut getroffen. 14 Personen starben, viele Bauern in der landwirtschaftlich bedeutenden Region stehen vor dem Neuanfang. Falsche Landnutzung und Behördenfehler haben die Katastrophe verschlimmert.


Ein Bauer pumpt am Sonntag Wasser aus seinem Treibhaus in Shouguang ab, Foto: China Daily.

Sieben Tage nach einer Flut in der Provinz Shandong steht das Wasser im Dorf Nanzhaike immer noch einen Meter hoch und auch die Viehkadaver sind noch nicht beseitigt. Eine solche Flut ereignet sich normalerweise nur einmal alle 70 Jahre. Der penetrante Geruch des keimtötenden Mittels, das Drohnen über dem Dorf versprühen, hängt immer noch in der Luft.

In weiß gekleidete Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes arbeiten rund um die Uhr, um das verbleibende Wasser abzupumpen und die Tierkadaver in sechs Meter tiefen Kalkgruben zu verbrennen. Obdachlos gewordene Bauern haben in einer vier Kilometer entfernten Schule Zuflucht gefunden, die Hilfsgüter stapeln sich schon an den Wänden, darunter in Flaschen abgefülltes Wasser, Instant-Nudeln und Würstchen.

„Allein in Nanzhaike sind 160 Schweine und 26000 Enten getötet worden und die Häuser sind bis auf Weiteres unbewohnbar“, sagte Sun Chengyu, ein Beamter der Gemeinde Yangkou, der auch für Nanzhaike zuständig ist. Das Dorf ist einer der vielen Orte in Shouguang, einem der größten Gemüseanbaugebiete Chinas, die sich nach dem Taifun Rumba und dem Tropensturm Yagi wieder langsam erholen. Medizinisches Personal versucht, die Ausbreitung von Epidemien zu verhindern.

14 Menschen starben durch die Stürme, die am 18. August auf die Provinz trafen, zwei Personen gelten noch als vermisst, gab die Verwaltung der Stadt Weifang bekannt, die auch für Shouguang zuständig ist. Der direkte wirtschaftliche Schaden wird auf zehn Milliarden Yuan geschätzt. Der Ort, der auch als Gemüsehauptstadt Chinas bekannt ist, wurde am stärksten getroffen.

Nach Angaben der örtlichen Behörden zur Seuchenkontrolle ist die erste Runde der Desinfektionsarbeiten überwiegend abgeschlossen, bis auf einige Dörfer, die noch nicht vollständig trocken sind. Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden wurden entsandt, um Fliegen und Mücken abzutöten. In anderen nahegelegenen Städten können die Bewohner mittlerweile wieder in ihre Häuser zurückkehren.

In Weifang sind Strom und Telekommunikationsnetze weitgehend wiederhergestellt worden. Zu den bereitgestellten Hilfsgütern zählen 23200 Decken, 3200 Zelte und 3400 Feldbetten, wie die Zivilbehörden von Weifang mitteilten.

Trotzdem brachten Gemüsebauern ihre Sorge über die wirtschaftlichen Verluste zum Ausdruck. Liu Jingyi aus dem Dorf Liujiayaohe sagte, es werde noch mehrere Tage dauern, bis seine beiden Treibhäuser vollständig getrocknet seien. Er hatte sie erst im letzten Jahr für 150.000 Yuan bauen lassen. „Ich habe keine Versicherung gegen die Schäden abgeschlossen und weiß nicht, was ich jetzt tun soll“, klagte er.

Viele Menschen glauben, die Katastrophe sei dadurch verschlimmert worden, dass im Vorfeld nicht genügend Wasser aus den Reservoiren abgelassen worden sei, obwohl es frühzeitig Flutwarnungen gegeben habe. Die Behörden räumten ein, die Gewalt des Flusses Rumia unterschätzt zu haben.

In vielen Städten der Provinz hat der Niederschlag in den vergangenen Jahren nachgelassen und einige Flüsse sind ausgetrocknet. Für viele Bauern wurde es üblich, Wohnungen, Gewächshäuser und Ställe in ausgetrockneten Flussbetten zu errichten, wie die Science Technology Daily berichtete. Nach dem Gesetz ist es jedoch nicht erlaubt, Gebäude in Überschwemmungsgebieten zu bauen.  

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