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Kontroverse um Apples iPhone ohne BeiDou-Funktion

(German.china.org.cn)
Donnerstag, 23. August 2018
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Apple steht unmittelbar vor der Präsentation einer neuen Produktpalette von iPhones, aber einige chinesische iPhone-Fans und Technologieblogger scheinen vor allem an der Frage interessiert zu sein, ob die Betriebssysteme der iPhones endlich auch den Empfang des chinesischen Satellitennavigationssystems BeiDou (BDS) unterstützen. Dem gegenüber tritt die Begeisterung für neue technologische Spielereien und gehobenes Design in den Hintergrund.

In China mehren sich die Stimmen derer, die von Apple verlangen, dass endlich das BDS Berücksichtigung findet. Manche gehen gar so weit, dass sie das Ignorieren des BDS als unfreundlichen Akt gegen chinesische Konsumenten auffassen, der sogar einen Boykott des Produktes rechtfertigen würde. Andere hingegen argumentieren, dass in Anbetracht der Tatsache, dass das BDS erst seit Kurzem dem Verbraucher zur Verfügung stehe, das System verbessert werden müsste, bevor es mit größerem Zuspruch rechnen könne.

In einem Blogbeitrag auf der chinesischen Online-Plattform wukong.com vom Montag beschwert sich jemand darüber, dass bei der neuen iPhone-Reihe "noch immer" keine Unterstützung für den Empfang von BDS enthalten sei. Ein Missstand, der schon seit längerer Zeit andauere.

"Was noch ärgerlicher ist: letztes Jahr fügte das iPhone X zwei große Navigationssysteme, Galileo aus Europa und Quasi-Zenith aus Japan hinzu, während BDS, das eine Eigenentwicklung Chinas ist, nach wie vor ausgeschlossen bleibt," heißt es in dem Posting, das bis Dienstag 2.600 Kommentare provoziert hat.

Der Autor hebt hervor, dass das BDS in den letzten Jahren eine große Verläßlichkeit erworben habe und zahlreiche chinesische und ausländische Smartphonehersteller, darunter Huawei, Xiaomi und Samsung, Unterstützungsfunktionen für das BDS in ihren Systemen vorgesehen haben.

"Apples Entscheidung, auf eine Unterstützung des BDS zu verzichten, mag wirtschaftliche Gründe haben, aber es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass dieses amerikanische Unternehmen gewisse Absprachen mit der US-Regierung getroffen hat und damit die Entwicklung des chinesischen BDS zu hintertreiben versucht," so der Blogger.

Apple hat bis Redaktionsschluss der Global Times nicht auf den Wunsch nach einer Stellungnahme reagiert. Aber einige Marktbeobachter führen ins Feld, dass sich das BDS als Spätankömmling auf dem Markt der Satellitennavigation, der vom amerikanischen GPS und dem russischen Glonass dominiert wird, in einer ungünstigen Ausgangslage befinde.

"Die Stärke des BDS sollte mittlerweile allen klar geworden sein, aber es lässt sich auch nicht abstreiten, dass der Markteintritt des BDS spät erfolgt ist. Beim Marketing gibt es zudem erhebliche Wettbewerbsnachteile," schreibt ein Blogger in einem ausführlichen Kommentar zum Beitrag auf wukong.com.

Nach seiner Auffassung bestehe für Apple kein Anlass, das iPhone für die Anwendnung des BDS zu modifizieren, "solange das BDS nicht in vollem Umfang die Funktionen des GPS ersetzen kann."

Ein Technologieexperten aus Beijing sagte gegenüber der Global Times, dass eine Unterstützung des BDS keine umfassenden Modifikationen der IPhones erforderlich machen würde, sondern "eine ziemlich einfache Sache wäre," obwohl sie gewisse Veränderungen bei der Herstellung von Prozessoren voraussetzte.

"Ich denke, dass dabei hauptsächlich politische Erwägungen im Spiel sind. Apple ist ein Weltkonzern, aber er ist in den USA beheimatet und möchte es sich nicht mit der amerikanischen Regierung verscherzen, indem es das BDS unterstützte, ein System, das im wesentlichen darauf abzielt, das amerikanische GPS herauszufordern," meint der Experte, der anonym bleiben möchte. 

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