Das Engagement ausländischer Investoren am wichtigsten A-Aktienmarkt Chinas bleibt unverändert. Es setzt sich also fort, obwohl die Performance der Aktien in den letzten Monaten nicht gerade berauschend war und es Bedenken gegenüber den Handels-Disputen gibt.

Bei einer Pressekonferenz am 10. August nahm der Sprecher der chinesischen Börsenaufsicht Gao Li zu dieser Thematik Stellung. Er sagte, die ausländischen Investoren hätten in der Periode zwischen Januar und Juli insgesamt 161,6 Milliarden Yuan in die A-Aktien am chinesischen Markt gepumpt. Nach Angaben von GF Securities lag die entsprechende Zahl für das letzte Jahr bei 118,9 Milliarden Yuan. Dies deutet darauf hin, dass ausländische Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um fast 36 Prozent gestiegen sind.

Obwohl sich die Spannungen im Welthandel seit Juni verstärkt haben, beliefen sich die Kapitalzuflüsse alleine in der Zeitspanne von Juni bis Juli auf 49,8 Milliarden Yuan. Wie Gao erklärte, hat die Rentabilität der A-Aktien-Unternehmen seit Anfang dieses Jahres weiter zugenommen. Das deutet darauf hin, dass die entsprechenden Aktien gute Anlagemöglichkeiten darstellen. Der Aktien-Verbindungsmechanismus zwischen Shanghai, Shenzhen und Hongkong war für die ausländischen Kapitalflüsse in den A-Aktienmarkt ein wichtiger Kanal, sagten Marktkenner. Die Daten des Markt-Informationsanbieters „Wind Info“ mit Sitz in Shanghai zeigen, dass der Shanghai Composite Leitindex im Zeitraum zwischen Januar bis Juli um über 14 Prozent eingebrochen ist. Der Shenzhen Component Index ist in dieser Zeitspanne um 18 Prozent nach unten gefallen.

Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) des A-Aktienmarktes liegt derzeit bei etwa 16 und bewegt sich in der Nähe seines historischen Tiefs. Xu Xiaoqing ist der Chef-Ökonom bei DH Fund Management. Er sagte, die Bewertungen des chinesischen A-Aktienmarktes liegen derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Daher werden die kommenden zwei Jahre eine gute Möglichkeit für Investoren darstellen, einige attraktive Sonderangebote zu bekommen. Dem stimmte Xie Yunliang zu, ein Analyst bei der Firma Guotai Junan Securities. Die US-Marktbewertungen seien derzeit vergleichsweise höher, was den Druck auf globale Anleger erhöhen würde. Angesichts der Tatsache, dass der A-Aktienmarkt die Talsohle durchschritten und sich auf eine Erholung einstellen könnte, könnten Investoren ihre Aufmerksamkeit auf China richten, sagte er.

Die Aufnahme der A-Aktien in den „Morgan Stanley Capital International Emerging Markets Index“ war ebenfalls ein wichtiger Motor für die ausländischen Investitionen. Experten der Firma Shenwan Hongyuan Securities sagen voraus, dass die zusätzlichen Kapitalflüsse langfristig gesehen durchaus 1,8 Billionen Yuan erreichen könnten, so lange alle Aktien am A-Aktienmarkt in den MSCI-Indizes enthalten sind. Die Lockerung der Regulierungsrestriktionen für ausländische Investitionen hat auch dazu beigetragen, mehr Dynamik in den Markt zu bringen, sagten Insider.