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​China sollte seine Reformpolitik vertiefen

(German.china.org.cn)
Donnerstag, 16. August 2018
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Wie sollte Chinas Antwort auf den Handelskrieg der USA aussehen? Eine Vertiefung der Reformen würde nicht nur Chinas eigener Wirtschaft auf die Beine helfen, sondern das Land besser gegen Handelskonflikte mit anderen Staaten wappnen.

Der von den Vereinigten Staaten entfachte Handelskrieg ist ein großes Risiko für Chinas auswärtige Entwicklung. Auf mittlere und lange Sicht wird dies einen größeren Einfluss auf den Multilateralismus haben.

Um den Handelskrieg mit den USA ineffektiv zu machen, muss China seine Reform- und Öffnungspolitik vertiefen, um das riesige Potenzial an Inlandsnachfrage zu erschließen, das bei der Aufwertung der Wirtschaft des Landes helfen kann. Anschließend sollte China vollen Gebrauch davon machen, um seine einzigartigen Entwicklungsvorteile zu nutzen.

Die Aufwertung von Chinas Konsumstruktur verläuft reibungslos und der Anteil von dienstleistungsbezogenem Konsum in den Städten wird voraussichtlich von gegenwärtig 45 Prozent bis zum Jahr 2020 auf etwa 50 Prozent steigen und dann 50 Billionen Yuan betragen.

Aus globaler Perspektive betrachtet ist dieser deutliche Anstieg in der Inlandsnachfrage ein einzigartiger mittel- und langfristiger Vorteil, der, wenn er erst einmal entfesselt wurde, China dabei helfen wird, langfristiges und nachhaltiges Wachstum zu erzeugen, und, was noch viel wichtiger ist, China dabei helfen, eine bessere Antwort auf den von den USA entfachten Handelskrieg zu finden.

Durch einen Abbau der Monopole im Dienstleistungssektor kann China das Wachstum der Branche bei voraussichtlich neun Prozent pro Jahr stabil halten, was das gesamte Wachstum der Volkswirtschaft auf 3,8 bis 4,3 Prozent steigern könnte. Gemeinsam mit den Maßnahmen zur Verbesserung der Urbanisierungs- und Konsumstruktur könnte China sein Wachstum in den nächsten zehn Jahren bei durchschnittlich sechs Prozent und den darauf folgenden 15 Jahren bei fünf Prozent halten.

Durch diese enorme Inlandsnachfrage kann China besser auf den amerikanischen Handelskrieg reagieren. Wenn die USA noch höhere Zölle auf chinesische Waren erheben sollten, kann das Land mit einer differenzierten Antwort reagieren. China könnte einerseits Gegenmaßnahmen gegen den amerikanischen Protektionismus ergreifen, andererseits die Initiative ergreifen, und die Importzölle auf Waren, die nicht aus den USA stammen, deutlich senken und somit seine Märkte für nicht-amerikanisches Kapital stärker öffnen. Solche Schritte könnten den USA vor Augen führen, dass amerikanische Firmen den chinesischen Markt verlieren.

Chinas Regierung sollte auch Schritte ergreifen, um die Steuerlast für Unternehmen zu reduzieren und einige Sektoren der Realwirtschaft zu beleben. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes konzentrieren sich vor allem auf die Realwirtschaft. Der Handelskrieg mit Amerika macht es für China umso wichtiger, sich auf diese zu konzentrieren, um langfristiges Wachstum zu fördern.

Tatsächlich hat die Zentralregierung immer wieder versprochen, die Steuerlast für Unternehmen zu reduzieren, und auch bereits eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt. Jedoch erhoffen sich die Unternehmen noch weitergehende Änderungen. In diesem Jahr ist das Steueraufkommen schneller gestiegen als die Gewinne der Unternehmen, was bedeutet, dass es für Steuersenkungen auch den nötigen Spielraum gibt.

China sollte die Verteilung von staatlichem Kapital optimieren, um das riesige inländische Potenzial zu entfesseln, gemischte Eigentümermodelle ermöglichen und den Rückzug des Staates aus Zombiefirmen und ineffizienten Produktionsmodellen beschleunigen,was die Ressourcen auf strategisch bedeutende neue Branchen umleiten könnte.

Auch die Reformen der Angebotsseite sollten vertieft und der Sektor weiter geöffnet werden, um mehr Kapital anzulocken. Marktmonopole sollten aufgebrochen werden. Der Servicesektor in China sollte durch Wettbewerb geprägt sein, auch deshalb, damit China sich vom Image, Werkbank der Welt zu sein, lösen kann. China sollte es sich zum strategischen Ziel setzen, eine Macht im Dienstleistungshandel zu werden. Auch die Qualität der Importprodukte sollte weiter gesteigert werden, um dem steigenden Konsum zu begegnen, zum Beispiel mit Bezug auf Medikamente und Altenpflege.

In den Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit Chinas Anrainern sollte das Land deutlich machen, dass es zu größeren Anstrengungen in der Öffnung seines Dienstleistungssektors bereit ist und den Handel damit ausweiten möchte.

Die Vertiefung der marktorientierten Reformen gemeinsam mit der Ausweitung der Binnennachfrage wird nicht nur China dabei helfen, besser mit den Handelskonflikten umzugehen, sondern auch mittel- bis langfristig der Entwicklung des Landes und der weltweiten wirtschaftlichen Erholung einen Dienst erweisen. 

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