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Jagd der Sonne - Chinesischer Kunstlehrer folgt Sonnenbahnen

(CRI)
Mittwoch, 15. August 2018
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Foto von Chen Xiaofeng

In einer alten chinesischen Sage entschied sich Kuafu, der Häuptling eines Riesenstammes, dafür, die Sonne zu jagen und einzufangen. Denn ihm war zu heiß. Die Sonne bestrahlte direkt die Erde und die Hitze war unerträglich. Viele Mitglieder seines Stammes kamen durch die Hitze ums Leben. Obwohl er vor Durst auf dem Weg starb, ist Kuafu das chinesische Symbol für das Streben nach dem Licht und der Ewigkeit.

Tausende von Jahre später versucht nun Chen Xiaofeng, ein Lehrer für bildende Kunst in einer Berufsschule, die Sonne zu verfolgen. Jahrelang hat Chen mit seiner handgemachten Lochkamera die Sonnenbahnen dokumentiert.

„2009 begann ich, die Sonnenbahnen zu fotografieren. Ich verfolge die Sonne den ganzen Tag über. Ihre Laufbahne bildet eine ungebrochene Linie. Die Bewegung der Sonne ist das Motiv meiner Fotos. Auf diese Weise beobachte ich die Welt und nehme sie wahr."

Im Jahr 2013 begann Chen damit, eigene Lochkameras herzustellen. Ein Zeitungsartikel hat ihn dazu inspiriert. Der 53-jährige Lehrer bevorzugt die lange Belichtungszeit dieser Kameras, sie entspricht seinen solargraphischen Anforderungen.

„Der wichtigste Faktor bei der Herstellung einer Lochkamera ist die Genauigkeit. Die Frage nach der Zahl der Löcher, die gestanzt werden müssen, ist entscheidend im Herstellungsprozess. Das Loch muss fehlerlos rund sein, um das Licht gut absorbieren zu können. Es ist besser, wenn man es aus dünnem Kupferblech als Material stanzt. Mit anderem Material lässt sich die Belichtungszeit unzutreffend abschätzen. Die Kamera muss versiegelt werden, um kein störendes Licht durch die Ränder zu erlauben. Sie sollte ebenso wasserdicht und sonnengeschützt sein und natürlich sollte sie auch vor passierenden Vögeln geschützt werden. Der Film muss in totaler Dunkelheit entnommen und eingesetzt werden. Alle diese Faktoren müssen bei der Herstellung einer solchen Kamera berücksichtigt werden."

Ohne moderne High-Tech Linsen oder hohe Auflösungen bringen die Lochkameras die Kunst der Fotografie zurück zu ihren Wurzeln. Fotos werden beim Prinzip des Pinhole-Imaging als Negativ abgebildet. Mit einer längeren Belichtungszeit tendieren die Bilder dazu, dunstiger zu werden, so als ob die Zeit ihr Zeichen auf den Bilder hinterlassen hat.

Die moderne Kunstform Fotographie wurde von dem Franzosen Louis Daguerre erfunden. Aber das Prinzip der Lochaufnahme wurde bereits vom chinesischen Gelehrten Mozi vor mehr als 2.000 Jahren dokumentiert. Deshalb nannte Chen seine erste Lochkamera „Mozi". Alle seine weiteren Kameras sind nach den Namen von Gelehrten benannt, die große Beiträge für die Wissenschaft der Optik geleistet haben. Dazu zählen unter anderem auch Aristoteles, Da Vinci und viele mehr.

Chen Xiaofeng dokumentiert ausführlich die Spezifikationen jeder seiner Kameras, die jeweils für spezielle Zwecke angefertigt und optimiert worden sind. Er stellt sie im Freien oder auf einem Dach mit regendichtem Verschlag oder einem überdachten Vogelausguck auf. Chen entfernt regelmäßig den Staub und justiert die Kameras neu. Geduld spielt eine wichtige Rolle bei Verfolgung der Sonnenbahn.

„Wenn das Sonnenlicht durch die kleine Öffnung dringt, hinterlässt es Spuren auf dem Negativ. Ein winziger Lichtfleck ist sichtbar, wenn der Filter entfernt wird. Diese leuchtenden Punkte und Linien bilden dann die Sonnenbahn. Ich fühle mich zufrieden in diesen Momenten und fühle die unzerbrechliche Verbindung zwischen der mächtigen Sonne und meinem normalen Leben. "

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