In den letzten Jahren hat China sein Streckennetz für Hochgeschwindigkeitszüge drastisch ausgebaut und stellt mittlerweile zwei Drittel des weltweiten Netzes. Als nächsten Schritt machen sich chinesische Unternehmen mit ausländischer Unterstützung daran, Magnetschwebebahnen zu entwickeln, um so Geschwindigkeiten von über 1000 Km/h realisieren zu können.

Deng Zigang, Professor an der Southwest Jiaotong University, testet eine Ultra-Hochgeschwindigkeits- und Hochtemperatursupraleiter-Magnetschwebebahn.

Noch dauert es einige Stunden, um mit dem Auto von Hollywood ins Napa Valley in Nordkalifornien zu gelangen. Doch nach den Plänen des Tesla-Vorstandvorsitzenden Elon Musk wird diese Fahrt bald nur noch 35 Minuten dauern. Diese Pläne sehen den Bau eines Hyperloop-Streckensystems vor, auf dem die Züge Geschwindigkeiten von bis zu 1200 Km/h erreichen können. Auf der anderen Seite der Welt arbeiten chinesische Wissenschaftler derzeit an vergleichbaren Plänen mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 1500 Km/h.

Zhang Weihua und sein Team von der Southwest Jiaotong University in Chengdu, der Hauptstadt Sichuans, bauen an einem hochtechnologisches Tunneltransportsystem, um Methoden zu testen, wie Fahrgäste und Waren mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 1500 Km/h transportiert werden können. Für April 2021 wird erwartet, dass solche Geschwindigkeiten tatsächlich erreicht werden könnten.

Die Idee eines Hyperloop-Systems erwähnte Musk erstmals 2013. Im Unterschied zum normalen System sind hierbei die Züge und Gleise nicht der Atmosphäre ausgesetzt, sondern operieren stattdessen innerhalb eines Vakuumtunnels. Andere Länder wie Frankreich und Japan investieren ebenfalls mehr Geld in die Forschung für diese ultraschnellen Züge: „Geschwindigkeit ist zum Hauptwettbewerbskriterium geworden”, erklärt Zhang. Er schätzt, dass in weniger als drei Jahren Tests für alle Arten von Ultra-Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen durchgeführt werden können, einschließlich für Hoch- und Niedrigtemperatursupraleiter-Magnetschwebebahnen.