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Archäologische Untersuchungen deuten auf Existenz der Xia-Dynastie hin

(CRI)
Freitag, 06. Juli 2018
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Bereits seit 60 Jahren beschäftigt man sich in China mit der Ausgrabung und Erforschung der Erlitou-Ruine in Yanshi, gelegen in der Provinz Henan. Die bis heute erhaltene Ruine hat eine Fläche von drei Millionen Quadratmetern. Wie der stellvertretende Leiter des Forschungsteams für die Erlitou-Ruine aus der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften Zhao Haitao mitteilt, könne die Ruine in zwei Bereiche gegliedert werden: in einen Wohnbereich und in einen allgemeinen Zentralbereich.

Das Verkehrssystem im zentralen Bereich ist das älteste doppelkreuzförmige städtische Straßennetz Chinas. Auf den Straßen wurden Spurrillen von Zweiradwagen entdeckt. Bei der Ausgrabung des Fundaments Nummer fünf hat sich herausgestellt, dass dieser Baukomplex aus mindestens vier Häuserreihen bestanden hat. Zhao meint, es könne ein Vorbild der späteren chinesischen Paläste gewesen sein. Ein Baumodell mit mehreren Häuserreihen, wie zum Beispiel die Verbotene Stadt, könne laut bisherigen Forschungsergebnissen auf einen Ursprung vor 3.000 Jahren zurückgeführt werden.

„Nach den Dynastien Shang und Zhou wurden die meisten Baukomplexe in den kaiserlichen Städten mit Häuserreihen versehen. Bis zur Ming- und Qing-Dynastie war die Verbotene Stadt auch nach diesem Muster aufgebaut gewesen. Jetzt hat es sich herausgestellt, dass dieses Baumodell seinen Ursprung in den Erlitou-Ruinen hat."

Überdies wurden noch viele Kulturgegenstände, wie die frühesten chinesischen Musik- und Ritualinstrumente aus Bronze, Handwerksstätten für Bronzewaren und ein türkisfarbener Drache gefunden. All dies verweist darauf, dass es bei der Ruine um die Hauptstadt der frühesten Dynastie Chinas handele, erklärte Zhao Haitao.

„Viele wichtige Funde in Erlitou haben bewiesen, dass es sich bei der Ruine um die Hauptstadt gehandelt haben muss. Das Zeitalter und der Standort von Erlitou sind identisch mit der mittleren und späteren Xia-Dynastie. Manche meinen auch, dass es bereits zur Shang-Dynastie gehört haben könnte. Jedenfalls ist es bedeutungsvoll für die Erforschung der Xia- und Shang-Dynastie."

Während des Projekts zur umfassenden Erforschung der Quellen zur frühen Entwicklung der chinesischen Zivilisation zwischen 2001 und 2016 haben die Archäologen viele Waffen, Werkzeuge und Jadegegenstände entdeckt, die entgegen ihrer ursprünglichen Funktion eher eine rituelle Funktion hatten.

Diese seien laut dem Experten keine richtigen Waffen und Werkzeuge, sondern Symbole politischer Stellung, die für rituelle Zeremonien verwendet worden sind. Diese Entdeckung hat die Archäologen sehr überrascht. Dazu nun, Wang Wei, Archäologe an der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

„Bezüglich ihrer Entstehungszeit, des Standortes und des schieren Ausmaßes und Einflusses auf das ganze Land verkörpert Erlitou ein Großreich im antiken China. Verglichen mit historischen Aufzeichnungen kann die Erlitou-Kultur ein Überrest des Xia-Reiches sein. "

Die Entstehung der Hauptstadt Erlitou habe laut Archäologen die Umwandlung der chinesischen Geschichte von dem Zeitalter der Territorialstaaten zum Zeitalter der Königsreiche gekennzeichnet. Es hat damit auch den Grundstein der späteren Bronzezivilisation während der Shang- und Zhou-Dynastie gelegt.

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