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Ein Robotik-Labor für Chinas Erfinder von morgen

(CRI)
Dienstag, 03. Juli 2018
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Anders als traditionelle Bildungsanstalten kommen hier ganz andere Lehrmittel zum Einsatz: Lego, Tafeln, Feilen, Elektrokabel, Leiterplatten, Mikrochips und 3D-Drucker. – Daran erkennt man schon, dass es sich um eine Lehranstalt für STEAM-Fächer handeln muss.

STEAM steht für Science, Technology, Engineering, Arts und Mathematics. – also Naturwissenschaften, Technik, Maschinenbau, Kunst und Mathematik. Alle diese Fachbereiche sollen im STEAM integriert werden. Anders als traditionelle Bildung, die ihre Kenntnisse auf dem Bücherstudium speist, geht es bei STEAM um praktische Erfahrungen und Interdisziplinarität.

Möglichst allgemeine Kompetenzen heranzubilden, ist die Leitidee dieses Super-Labors für Robotik. Davon weiß die Gründerin des Labors, Yao Jihang, mehr zu berichten:

„Unser Ziel ist es, Wissenschaft und Technik näher zu bringen, damit diese Disziplinen den Kindern nicht so fremd erscheinen. Aber das bedeutet nicht, dass unsere Bildung und disziplinäre Bildung auseinander gehen. Wir fördern ein interdisziplinäres Denken. Bei uns soll sowohl das Allgemeinwissen gefördert als auch der Weg in eine Fachrichtung eingeschlagen werden. Nur so lassen sich in Zukunft praktische Probleme lösen."

Neben Yao, die Wirtschaft studiert hat, gehört Wang Binbin, Absolventin eines Studiums der klassischen Kulturwissenschaften, zu den Gründerinnen des Labors.

Yao Jihang war früher als Angestellte beschäftigt und träumte von einem eigenen Unternehmen. Nach einigen Experimenten in verschiedenen Branchen hat sie das Bildungswesen für sich entdeckt. Wang Binbin hat sich schon immer mit Kultur und Technik befasst. Als Mutter eines 9-jährigen Kindes kennt sie das Bildungswesen nicht nur von beruflicher Perspektive aus, sondern von eigenen Erfahrungen.

Immer mehr chinesische Kinder nehmen an internationalen Robotik Olympiaden oder Lego-Wettbewerben teil. Ebenso wird das amerikanische Bildungssystem zunehmend von chinesischen Lehranstalten übernommen. Für Wang sei eine formelle Wiederholung aber zu kurzgegriffen. Eine Lokalisierung der internationalen Bildung sei von Nöten.

„Viele internationale Lehrpläne in China versuchen bloß zu kopieren. Sie haben keinen langfristigen Gehalt. Ich finde es wichtig, sich an lokale Gegebenheiten anzupassen. STEAM-Kurse bieten sich gerade dazu an, mit lokalen Gedanken und Lehrplänen kombiniert zu werden."

Im September 2015 hat Chinas Bildungsministerium Vorschläge veröffentlicht, um die Suche nach neuen Bildungsmodellen wie STEAM zu fördern. Start-Ups und Existenzgründungen im Sinne des amerikanischen Bildungsideals sind seitdem vermehrt auf dem chinesischen Markt aufgetreten. Im selben Jahr haben Wang Binbin und Yao Jihang in einem Wohnviertel in Beijing den Kindergarten „Meng Yang Yuan" eröffnet und dabei ihr Lehrkonzept erprobt.

Wang Binbin sagt:

„Wir haben in diesem Kindergarten unser STEAM-Konzept entwickelt, das von regulären Kindergärten kaum genutzt wurde. Bei uns gab es nur ein Dutzend Kinder. Wir legen großen Wert auf zukunftsorientierte Inhalte."

Im Jahr 2016 haben sie und der dritte Partner Zhang Gang das Robotik-Labor eröffnet und einen Lehrplan ausgearbeitet. Der im Silicon Valley arbeitende Zhang Gang hat dazu führende Technologien und Know-How beigesteuert und verholfen, den Unterricht wissenschaftlich und technisch zu gestalten.

Wie die gesamte Branche ist auch das Lehrpersonal noch recht jung. Die meisten im Labor wurden in den 1990ern geboren. Dazu gehört Liu Pengfei, der für den gesamten Lehrplan zuständig ist.

„Ich beschäftigte mich früher mit Medizintechnik. 2012 begann ich Sachen zu erfinden und zu entwickeln. Mir ist klar geworden, welchen großen Sinn die Bildung macht. Um Bildung und Technik zusammenzubringen, habe ich im Labor angefangen zu lehren und in der Robotik zu forschen."

Im Robotik-Labor können die Kinder aus einem großen Pool an Möglichkeiten ihre Kurse wählen, seien es Themen wie Roboter VEX, unbemannte Luftfahrzeuge oder die STEAM-Fächer. Technische Bildung entwickelt sich gerade zu einem Pflichtfach chinesischer Kinder. Die Gründerinnen des Labors hoffen, dass die Kinder, die jetzt noch bei ihnen spielen, irgendwann in die Riege von Chinas großen Erfindern eingehen würden.

Übersetzt von Yu Yue

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