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Künstliche Intelligenz schlägt menschliche Ärzte beim Erkennen von Hirnerkrankungen

(German.china.org.cn)
Montag, 02. Juli 2018
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Bei einem Wettbewerb in Beijing gewann am Samstag ein Computer zwei Mal gegen menschliche Eliteärzte. Bei der Diagnose von Hirntumoren und der Vorhersage der Entwicklung von Hämatomen hatte die Künstliche Intelligenz eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit.

Das vom KI-Forschungszentrum für neurologische Störungen unter demBeijinger Tiantan-Krankenhaus entwickelte BioMind KI-System stellte innerhalb von 15 Minuten in 87 Prozent der 225 Fälle korrekte Diagnosen, während ein 15-köpfiges Team der Hauptstädtischen Medizinischen Universität bei der Diagnose lediglich eine Genauigkeit von 66 Prozent erreichte.

Die Künstliche Intelligenz gab auch in 83 Prozent der Fälle von Hirnhämatomen korrekte Vorhersagen und übertraf damit die Genauigkeit von 63 Prozent, die eine Gruppe von Ärzten aus renommierten Krankenhäusern im ganzen Land erreichten.

Die Ergebnisse für menschliche Ärzte hätten den Erwartungen entsprochen und seien besser als die durchschnittliche Genauigkeit in normalen Krankenhäusern, sagte Gao Peiyi, Leiter der radiologischen Abteilung des Tiantan-Krankenhauses, einer führenden Institution für Neurologie und Neurochirurgie.

Um das System zu trainieren, hatten es die Entwickler mit Zehntausenden Bildern von Erkrankungen des Nervensystems gefüttert, die das Tiantan Krankenhaus in den vergangenen zehn Jahren archiviert hatte. Auf diese Weise konnten sie bei häufigen neurologischen Erkrankungen wie Meningiome und Gliome eine Genauigkeit von über 90 Prozent erreichen. Dies entspricht etwa der Leistung eines erfahrenen Oberarztes.Alle bei den Tests vorgelegten Fälle waren echt und stammten aus dem Archiv des Krankenhauses, waren aber nie zuvor als Trainingsmaterial benutzt worden.

Wang Yongjun, Vize-Präsident des Krankenhauses, sagte, dass es ihm nicht wichtig sei, wer gewonnen habe. Denn der Wettbewerb sei nicht dazu gedacht, Menschen gegen Technologie auszuspielen, sondern solle Ärzte mit der neuen Technologie zusammenführen. "Ich hoffe, dass sie nun die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz anerkennen. Dies gilt insbesondere für diejenigen Ärzte, die ihr skeptisch gegenüber stehen. Ich hoffe, sie verstehen nun KI besser und überwinden ihre Ängste", so Wang.

Dr. Lin Yi, die im Wettbewerb der Künstlichen Intelligenz unterlag, sagte, sie betrachte diese nicht als Bedrohung, sondern als „Freund“. KI reduziere nicht nur die Arbeitsbelastung von Ärzten, sondern dränge sie dazu, ihre Fähigkeiten zu erweitern.

Bian Xiuwu, ein Mitglied der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und Juror beim Wettbewerb, sagte, dass es bei der Diagnose von Krankheiten niemals eine absolut korrekte Standardantwort gebe und dass die Künstliche Intelligenz den Ärzten helfe, eine vorläufige Diagnose zu erstellen.

Dr. Paul Parizel, ehemaliger Präsident der Europäischen Gesellschaft für Radiologie und ein weiteres Jurymitglied, stimmte ebenfalls darin überein, dass die Künstliche Intelligenz die Ärzte nicht ersetzen wird, sondern ähnlich wie ein GPS für Fahrer funktionieren wird.

WHO-Vertreter Dr. Gauden Galea sagte, KI sei ein aufregendes Werkzeug für die Gesundheitsversorgung, aber befinde sich noch immer in der Anfangsphase. Dank der Größe seiner Bevölkerung und der gewaltigen Menge an zugänglichen medizinischen Daten habe China einen einzigartigen Vorteil bei der Entwicklung medizinischer KI.

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