Chinas führende Metropolen verlieren ihren Glanz bei Absolventen ausländischer Universitäten, die jetzt lieber in kleineren, aufstrebenden Städten wie Hangzhou in der Provinz Zhejiang arbeiten. Das geht aus einem Bericht der Rekrutierungsseite Boss Zhipin hervor.

Die Umfrage unter 104.000 Arbeitssuchenden, die im Jahr 2017 und 2018 einen Bachelor- oder Masterabschluss im Ausland absolvierten, zeigte, dass mehr Absolventen als zuvor bereit waren, nach China zurückzukehren, weil mehr Städte Anreize zur Anwerbung von weltweit wettbewerbsfähigen Talenten boten. Auch hochkarätige Fachkräfte mit umfangreichen Auslandspraktika schlossen sich dem Trend an, in China zu arbeiten.

Aufgrund des zunehmenden Beschäftigungswettbewerbs in Städten der ersten Kategorie und des starken Wachstums in aufstrebenden Städten, hat sich die Präferenz von Städten, in denen Rückkehrer eine Beschäftigung suchen, verschoben.

Der Umfrage zufolge sank die Zahl der Rückkehrer, die sich in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen niederließen in der ersten Hälfte des Jahres 2018 um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl derjenigen, die Städte der zweiten Kategorie bevorzugten, stieg um 1,2 Prozentpunkte auf 28,3 Prozent.

Obwohl Beijing und Shanghai nach wie vor eindeutig die bevorzugten Städte waren, um eine Beschäftigung zu finden, verloren sie allmählich an Attraktivität. Die Zahl der Studenten, die in diesem Jahr ihren Abschluss in Beijing oder Shanghai machten, sank um 1,28 Prozentpunkte beziehungsweise 0,26 Prozentpunkte.

Im Vergleich dazu verzeichnete Hangzhou mit einem Plus von 0,66 Prozentpunkten das stärkste Wachstum, gefolgt von Chengdu in der Provinz Sichuan und Nanjing in der Provinz Jiangsu.

Internet-fokussierte Arbeitsplätze ziehen nach wie vor junge Rückkehrer an, wobei im ersten Halbjahr 2018 zwei Prozent mehr Interessenten erwartet werden als im gleichen Zeitraum 2017.

Die Zahl der Rückkehrer, die sich für traditionelle Branchen entschieden, sank, wobei die Zahl der Interessenten an der Werbe- und Konsumgüterindustrie am stärksten zurückging.

Von den 30 Unternehmen, welche die nach China zurückgekehrten Studenten auf der Boss Zhipin-Plattform bevorzugten, waren 14 Technologieunternehmen, fünf mehr als im Jahr 2015.

Unter den Rückkehrern mit einem Masterabschluss oder höher entschieden sich 27 Prozent für Positionen in der Forschung und Entwicklung in der aufstrebenden Technologiebranche – ein Anteil, der in drei aufeinander folgenden Jahren zugenommen hat. Jobsuchende Absolventen in den Bereichen Data-Mining und Spracherkennung verzeichneten mit 30 Prozent die höchste Wachstumsrate.