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Raucherszenen am Bildschirm werden weniger

(German.china.org.cn)
Dienstag, 26. Juni 2018
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Eine Szene in dem Fernseh-Spionagedrama Flying Kite.

Raucherszenen in chinesischen Filmen und Fernsehserien sind im letzten Jahrzehnt insgesamt zurückgegangen. Nicht alle Produzenten sind jedoch bemüht, derartige Darstellungen auf dem Bildschirm auszumärzen. Die Zahlen des vergangenen Jahres seien schlechter als die von 2016, sagte eine Gruppe von Tabakgegnern.

Schauspieler und Anti-Rauch-Aktivisten haben ein Film-Bewertungssystem und strengere Vorschriften für heimische Filme und Fernsehserien gefordert. Damit sollen Szenen, die rauchende Darsteller zeigen, reduziert werden. Ziel ist es, negative Einflüsse auf junge Menschen zu verringern.

Unter den 30 meistgesehenen chinesischen Filmen des vergangenen Jahres hätte „The Founding of an Army“ mit 1145 Sekunden insgesamt die längsten Raucherszenen gehabt. Dies mache 14,3 Prozent der gesamten Länge des Films aus, sagte Liao Wenke. Er ist stellvertretender Direktor der Chinesischen Vereinigung für Tabakkontrolle.

An zweiter Stelle steht das Fernseh-Spionagedrama „Flying Kite“. Es hatte 745 Sekunden mit Raucherszenen.

Beiden Werken wurde der Schmutzige-Aschenbecher-Preis verliehen. Es ist eine Pseudo-Ehrung, die anstößige Filme benennen und beschämen soll. Sie wurde 2011 durch die Vereinigung ins Leben gerufen.

Es ist das zehnte Jahr, in dem die Vereinigung chinesische Filme und Fernsehshows untersucht hat. 20 der Top-30 Film-Blockbuster des letzten Jahres hatten mindestens eine Raucherszene. Dies ist ein Rückgang gegenüber 2007 um 23 Prozent. Der rückläufige Trend in Fernsehserien war sogar noch stärker. 2017 hatten 17 der 30 meistgeschauten Shows Rauchszenen. Im Vergleich zum Wert von vor zehn Jahren ist dies ein Rückgang um 37 Prozent.

„Der offensichtlich fallende Trend wurde durch gemeinsame Anstrengungen der Industrie-Überwachung, von Mitarbeitern der Film- und Fernseh-Industrie und der Zuschauerschaft ermöglicht", sagte Xu Guihua. Sie ist leitende Beraterin der Vereinigung.

Der Anteil der Produktionen, die Raucherszenen beinhalten, hat während der zurückliegenden zehn Jahre jedoch geschwankt. Sowohl bei Filmen, als auch bei Fernsehserien ist der Anteil im letzten Jahr gegenüber 2016 gestiegen.

Xu sagte, sie glaube, der Anstieg 2017 sei darauf zurückzuführen, dass in diesem Jahr vergleichsweise mehr Filme und Fernsehserien Historiendramen oder Spionagethemen beinhalteten.

„Die Mehrzahl der Filme und Fernsehserien, die viele Raucherszenen hatten, waren über historische oder Spionage-Themen“, sagte sie. „Die Raucherszenen werden junge Menschen jedoch verleiten, zu glauben, Rauchen sei attraktiv und modern, und sie könnten das Rauchen nachahmen.“

Laut 2009 und 2011 unter der damaligen Staatlichen Verwaltung für Presse, Veröffentlichungen, Radio, Film und Fernsehen herausgegebenen Vorschriften sind Raucherszenen „streng kontrolliert“, aber nicht verboten.

Der Schauspieler Feng Yuanzheng ist Chinas Anti-Rauch-Botschafter. Er sagt, ein Grund, warum Filme mit Raucherszenen Teenager beeinflussen könnten, bestehe im Fehlen eines Film-Bewertungssystems. Diese Ansicht wird von den Leitern der Vereinigung geteilt.

„Einige Filme brauchen Raucherszenen, um die richtige Atmosphäre zu schaffen. Daher ist es nicht möglich, Raucherszenen aus allen Filmen zu verbannen", sagte er. "Wir können jedoch ein Film-Bewertungssystem dazu einsetzen, eine weite Verbreitung derartiger Filme zu verhindern.“

Jiang Wen ist ein Öffentlichkeitsmitarbeiter der Staatlichen Gesundheitskommission. Er sagte, die Kommission werde die Kommunikation mit der vor kurzem eingerichteten Staatlichen Verwaltung für Radio und Fernsehen verstärken, um Darstellungen der Verwendung von Tabak in Filmen und Fernsehserien stärker zu kontrollieren.

China ist der weltweit größte Konsument von Tabak. Es habe sich zum Ziel gesetzt, den Raucheranteil in der Bevölkerung im Alter von 15 Jahren und darüber bis 2030 von 27,7 auf 20 Prozent zu reduzieren, besagt der Entwurf „Gesundes China 2030“, der im Oktober von der Zentralregierung veröffentlicht worden war. Der Wert von 27,7 Prozent war 2015 vom Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und Vorbeugung ermittelt worden. 

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