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Werbevideo des isländischen Torhüters sorgt für Aufsehen in den chinesischen Sozialen Medien

(German.china.org.cn)
Dienstag, 26. Juni 2018
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Eine Coca-Cola-Werbung hat kürzlich in den chinesischen Sozialen Medien für Aufsehen gesorgt – aber nicht wegen ihres Inhalts. Der Grund für die Popularität der Anzeige ist die überraschende Identität ihres Regisseurs – des isländischen Nationaltorhüters Hannes Halldorsson.

Der 34-Jährige gelangte über Nacht zu internationalem Ruhm, nachdem er einen Elfmeter von Lionel Messi gehalten hatte, um Island bei seinem Debüt im Finale zu einem 1:1-Unentschieden gegen Argentinien zu verhelfen.

Bevor er Profi wurde, arbeitete Halldorsson als Filmemacher, und nach dem Spiel wurde seine Cola-Werbung über 10.000 Mal auf Weibo geteilt, wobei viele User erstaunt darüber waren, dass ein Torwart bei diesem Video das Sagen hatte.

Die Sozialen Medien Chinas waren bald überflutet mit der Behauptung, die Isländer seien quasi eine Teilzeit-Mannschaft voller anderweitig Berufstätiger – eine falsche Behauptung, die der isländische Botschafter Gunnar Snorri Gunnarsson sofort aufklären wollte.

"Jeder unserer Nationalspieler ist ein Profi. Wir haben etwa 100 professionelle Spieler in Island", sagte Gunnarsson am Mittwoch gegenüber Xinhua, "aber sie sind immer bereit, wieder ins normale Leben zurückzukehren. Sie bleiben offen für eine zweite Karriere. "

Halldorsson, der sein Handwerk auf dem Spielfeld der dänischen Spitzenmannschaft Randers ausübt, ist nicht allein in seinem Multi-Tasking: seine vielseitigen Spieler, auf Isländisch „Strakamir Okkar“ ("unsere Jungs") genannt, erregten schon bei der Europameisterschaft 2016, dem Debüt des Landes bei den großen Turnieren, weltweite Aufmerksamkeit.

Unter der Führung des talentierten Mittelfeldspielers Gylfi Sigurdsson, der jetzt bei Everton spielt, erreichte Island die K.o.-Phase, wo es England mit 2:1 überwältigte, bevor es im Viertelfinale gegen Frankreich mit 5:2 unterlag.

Vor einem Jahrzehnt lag Island auf Platz 131 der Weltrangliste. Jetzt ist es auf Rang 22, obwohl das Land mit 350.000 Einwohnern die am wenigsten bevölkerte Nation ist, die je an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilgenommen hat.

Botschafter Gunnarsson nennt drei Gründe für den Erfolg: fortschrittliche, moderne Einrichtungen, professionelles Coaching und große Aufmerksamkeit auf das Jugendtraining. Gunnarsson fügte hinzu, dass Island jetzt über 179 Fußballplätze in voller Größe verfüge – einen pro 1.800 Einwohnern oder pro 128 registrierten Spielern.

"Die Jugendarbeit ist der Schlüssel, und wir haben ein System eingerichtet, damit alle Kinder, egal ob Jungen oder Mädchen, die Fußball spielen wollen, einen professionellen Trainer haben können, der ihnen hilft", sagte er. "Selbst in jungen Jahren können sich alle schon professionell beraten lassen."

Die Produkte dieser Erfolgsformel schreiben jetzt ihre eigene Geschichte in Russland, und die Erwartungen, dass das Team die guten Leistungen von 2016 wiederholen kann, steigen.

Doch ganz egal, ob sie die K.O.-Rundeerreichen, oder nicht, die Spieler sind bereits jetzt Nationalhelden.

"Sie werden sicher einen herzlichen Empfang bekommen, wenn sie nach Hause kommen, egal was passiert, denn alle sind so glücklich, dass wir zum ersten Mal bei der Weltmeisterschaft dabei sind", sagte Gunnarsson, der sich an den Kummer der isländischen Qualifikationshoffnungen von 2014 erinnert, die Kroatien damals in einem zweiteiligen Playoff zerstört hatte.

"Es ist eine lange Zeit des Wartens. Am Flughafen Reykjavik steht auf einem großen Plakat: ‚Wir warten seit 1947 auf die Weltmeisterschaft‘.“

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