Die Suche nach Krebsgeschwüren auf Röntgenaufnahmen kann mühevoll sein. Doch das ist bald nicht mehr nötig. Das chinesische IT-Unternehmen Tencent veröffentlicht „Tencent AIMIS". Es handelt sich dabei um eine Künstliche Intelligenz (KI), welche medizinische Aufnahmen analysieren kann. Ihr Fokus liegt auf dem Speiseröhrenkrebs.

Bereits seit letztem Jahr ist die KI im Volkskrankenhaus des Shenzhener Stadtteils Nanshan im Einsatz. Mittlerweile wird sie in mehr als 100 chinesischen Krankenhäusern eingesetzt.

Dabei soll jetzt kein Horrorszenario in den Köpfen der Hörer entstehen. Die Maschinen übernehmen nicht alles. Ganz im Gegenteil, sie sind auf die Unterstützung der erfahrenen Ärzte angewiesen und ergänzen sie. Aber gerade auch junge Ärzte können davon profitieren. Die KI kontrolliert ihre Berichte und weist sie darauf hin, wenn es ein Feld näher zu untersuchen gilt. Gerade in Fällen, bei denen ein Geschwür schwer einzuschätzen oder leicht verwechselbar ist, rät die KI den Rat der Kollegen einzuholen.

Durch die Sammlung von Massendaten lernt die KI und wird langfristig präziser und effizienter.

In zehn direkten Partnerkrankenhäusern mit Tencent wird die KI unter Laborbedingungen auch an anderen Krankheiten erprobt.

Neben Tencent beteiligen sich aber auch andere chinesische IT-Unternehmen an der medizinischen KI-Forschung. Baidu hat 2016 Melody, den medizintechnischen Assistenten, entwickelt. Es handelt sich bei Melody um einen KI-Chatbot, der sich mit Patienten unterhält und Daten über ihren Gesundheitszustand sammelt.

Auch das Unternehmen Alibaba ist auf diesem Feld tätig und veröffentlichte das ET Medical Brain. Eine KI-Hilfe unter anderem bei der Entwicklung von Medikamenten.

Mit dem Trend der Zeit gehend hat der Staatsrat der Volksrepublik China im April offizielle Richtlinien für die Nutzung von internetbasierten Diensten in der Medizin veröffentlicht.