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Chinas Zentralbank hält den Leitzins stabil

(German.china.org.cn)
Freitag, 15. Juni 2018
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Chinas Zentralbank hält seinen Zinssatz stabil. Damit hat das Institut entschieden, sich dem Schritt der amerikanischen Notenbank von Donnerstag nicht anzuschließen. Die Federal Reserve hatte den Leitzins am Donnerstag angehoben.

Die Hoffnung an den Märkten, nach dem Anstieg der Zinsen in den USA um einen Viertelbasispunkt könne auch China seinen Leitzins anheben, ist somit nicht erfüllt worden. Währenddessen speiste die Zentralbank 70 Milliarden Yuan in den Interbankenmarkt, um Liquiditätsengpässe zu vermindern.

Die amerikanische Zentralbank hatte den Leitzins auf 1,75 bis 2 Prozent angehoben und dies mit einem besseren Ausblick auf die amerikanische Wirtschaft begründet. Wirtschaftswachstum und Inflationsrate würden sich besser entwickeln, als noch im März angenommen, sagte die Fed voraus, auch die Arbeitslosigkeit werde weiter sinken. Auf der Webseite der Fed war zu lesen, dass in der zweiten Jahreshälfte mit zwei weiteren Zinserhöhungen gerechnet werden könne.

„Es ist ein Zeichen dafür, dass die heimische wirtschaftliche Situation externe Faktoren übertroffen hat, und die Politik der Zentralbank bestimmt“, sagte Peng Xingyun, Direktor der Abteilung Fiskalpolitik am Forschungsinstitut für Finanzen an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Die chinesische Zentralbank reagierte im Dezember und März schnell auf die Zinserhöhungen der Fed, indem sie die Zinsen für mittelfristige Anleihen um fünf Basispunkte anhob. Die Sicherstellung eines stabilen Renminbi-Wechselkurses habe nach den Worten von Peng Priorität.

Chinas Notenbank handele richtig, dem Zinsschritt der Fed dieses Mal nicht zu folgen, wenn man die unerwarteten Rücksetzer in der wirtschaftlichen Entwicklung im April und Mai berücksichtige, ebenso wie die Zahlen zur industriellen Produktion, Investitionen und Absatz, die vom Nationalen Statistikbüro am Donnerstag veröffentlicht wurden, sagte Lu Ting, China-Chefökonom bei Nomura Securities.

Das überraschende aufgetretene Abwärtsrisiko der Wirtschaft werde vor allem durch die rapide sinkende Kreditvergabe aus dem Schattenbankensystem ausgelöst, sagte Lu: „Die chinesische Regierung steht vor der Aufgabe, für stabiles Wachstum zu sorgen und gleichzeitig das Schuldenrisiko zu entschärfen.“ Dieses Dilemma habe die Politik in China dazu veranlasst, die Schuldenbekämpfung zunächst zurückzustellen.

Die chinesischen Aktienwerte standen am Donnerstag unter Druck. Der Shanghai Composite Index verlor 0,18 Prozent an Wert, auch der Onshore- und Offshorekurs des Renminbi gegenüber dem US-Dollar gab nach.

Louis Kuijs, Chef für Asienwirtschaft bei der Denkfabrik Oxford Economics, sagte nach Angaben der China Daily, Gegenwind wie zum Beispiel die steigenden Handelsspannungen mit den Vereinigten Staaten hätten China dazu veranlasst, seine makroökonomische Politik zu verschärfen. Er rechne jedoch nicht mit drastischen Kursänderungen. So werde die Notenbank nicht von ihrem Grundsatz abkehren, das Kreditwachstum und finanzielle Risiken zu zügeln. 

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