×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Kultur und Gesellschaft

Artefakt-Klinik repariert beschädigte Reliquien

(German.china.org.cn)
Dienstag, 12. Juni 2018
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Das Krankenhaus für kulturelle Reliquien ist ein hochmodernes Konservierungszentrum. Es dient dem Schutz und der Reparatur staatlicher Schätze an Beijings Palastmuseum. Am Samstag, Chinas Tag des kulturellen und Naturerbes, ist es probeweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.


Besucher beobachten, wie am Samstag, Chinas Tag des kulturellen und Naturerbes, am Palastmuseum ein Gemälde restauriert wird.

Die erste Gruppe bestand aus 40 Besuchern. Sie hatten über die Webseite des Museums Reservierungen vorgenommen. Dadurch konnten sie mit eigenen Augen sehen, wie Fachleute wertvolle Objekte restaurieren.

Mehr als zwei Dutzend Freiwillige haben kürzlich eine Schulung durchlaufen. Sie erklären den Besuchern detailliert den Erhaltungsprozess.

"Die Freiwilligen unterstützen die Besucher dabei, die Bedeutung des Schutzes und der Restaurierung von Reliquien zu erfassen", sagte Shan Jixiang. Er ist Direktor des Museums.

Das Krankenhaus für kulturelle Reliquien wird bald offiziell über Online-Reservierungen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Zahl der Besucher wird beschränkt, um den Fachleuten auch weiterhin die Durchführung ihrer täglichen Restaurierungsarbeiten zu ermöglichen.

Das öffentliche Interesse an dem Vorgang war gestiegen, nachdem 2016 die Dokumentation "Meister der Verbotenen Stadt" gesendet worden war.

Das Krankenhaus beschäftigt etwa 200 professionelle Restaurateure. Es ist Chinas größtes Zentrum für die Erhaltung des Kulturerbes. Ausstellungsstücke des Museums, darunter Gemälde und Kalligraphie, Porzellan, Bronzearbeiten, Möbel, Textilien und Uhren, sind schon behandelt worden.

Die Einrichtung verfügt über einen innovativen CT-Scanner. Er dient ausschließlich dazu, das Innere von Objekten darzustellen, ohne ihre strukturelle Unversehrtheit zu gefährden.

Shan sagte, künftig würden die Reliquien CT-gescannt und eine wissenschaftliche Diagnose erhalten, bevor sie restauriert würden. Jedes Stück in dem Museum werde eine Karteikarte erhalten. Darauf würden seine Zusammensetzung, ursprüngliche Verwendung, Beschädigungen, die Restaurierungshistorie und die angewandten Erhaltungsmethoden dokumentiert.

Aus 871 Kandidaten wurden Freiwillige ausgewählt. Sie sind überwiegend Lehrer, Graduierte oder Promotionsstudenten. Auch Radio- und Fernseh-Moderatoren dienen als Freiwillige.

Xu Yuting ist Drehbuchautorin. Sie hat dabei mitgeholfen, Besuchern die Restaurierung eines Holzmöbelstücks zu erklären. Einmal hat sie eine Tischplatte in der Form des chinesischen Schriftzeichens Shou (Langlebigkeit) vorgestellt, die aus der Zeit der Herrschaft von Kaiser Yongzheng (1722-1735) stammt. Kürzlich wurde diese restauriert. Sie wies auf die kleinteiligen Arbeiten hin, die die Restaurateure durchgeführt hatten, um die aus einem Rotkronenkranich bestehende Verzierung zu reparieren.

"Reliquienreparatur ist ein dynamischer Vorgang. Wenn ich bedenke, dass diese Tischplatte einst vor Kaiser Yongzheng stand, kann ich die Verbindung zwischen den Jahrhunderten spüren", sagte Xu.

Sie sagte, Freiwillige hätten Schulungen in Geschichte erhalten. "Es ist wichtig, einen persönlichen Stil beizubehalten und die Besucher gleichzeitig besser mit praktischen Informationen zu versorgen", sagte sie.

Cheng Yuanziye ist ein Freiwilliger und Moderator bei China Radio International. Er sagte, die technischen Begriffe und Vorgänge seien zunächst schwierig zu verstehen gewesen.

Wang Jin ist Uhren-Restaurateur. Er ist nach der Dokumentation von 2016 zu Ruhm gelangt und hat Freiwillige geschult. Er sagte: "Die Freiwilligen sind gut gelaunt. Die Besucher schätzen ihre Hilfe wirklich."

Peng Dai ist College-Studentin und strebt einen Abschluss in chinesischen Musikinstrumenten an. Sie sagte: "Als jüngere Generation können wir uns nicht damit zufrieden geben, uns nur umzuschauen und die Architektur und die Ausstellungsstücke im Palastmuseum zu betrachten. Wir würden auch gerne die Geschichten hinter den Ausstellungsstücken kennenlernen. Ein Besuch wie dieser, mit den Erklärungen der Freiwilligen, kann uns mehr Wissen vermitteln. Dadurch wissen wir, wie wir mehr darüber erfahren können, wenn wir uns dafür interessieren."

Als Besucherin wäre Peng gerne in Räume hineingegangen, anstatt nur durch Glasfenster hineinzuschauen. Sie versteht aber, dass ohne professionelles Training schon ein kleiner Stoß großen Schaden anrichten kann.

2017 hatte China den zweiten Samstag des Junis als jährlichen Tag des kulturellen und Naturerbes bestimmt. Damit soll das Bewusstsein für die staatlichen Schätze geschärft werden. 

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.