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Exportbeschränkung der USA spornt Chinas Chiphersteller an

(German.china.org.cn)
Donnerstag, 19. April 2018
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Das vom US-Handelsministerium gegen das chinesische Technologieunternehmen ZTE verhängte Exportverbot hat chinesischen Unternehmen, die sich auf Komponenten aus dem Ausland verlassen, einen Warnschuss gegeben.

China sei nun gezwungen, eigene Chips zu entwickeln und sich mit den US-Konkurrenten zu messen, sagten Branchenkenner.

US-Handelsminister Wilbur Ross gab am Montag bekannt, dass amerikanischen Unternehmen der Export von Komponenten zum chinesischen Unternehmen ZTE verboten werde. Das in Shenzhen ansässige ZTE stellt Smartphones und Telekommunikationsausrüstungen her.

Das US-Handelsministerium behauptete, ZTE habe die US-Regierung über die Bestrafung von Angestellten, welche die Sanktionen der USA gegen Nordkorea und den Iran verletzt hätten, belogen.

ZTE gebe Millionen für den Kauf von Komponenten von Hunderten von US-Unternehmen aus und schaffe Tausende von Arbeitsplätzen in den USA, teilte das chinesische Handelsministerium am Dienstag mit. Das Ministerium hat die USA aufgefordert, das Thema in Einklang mit dem Gesetz zu behandeln und ein faires und stabiles Umfeld für chinesische Unternehmen zu schaffen.

Als Reaktion auf das US-Verbot sagte ZTE, das Unternehmen sei sich der vom US-Handelsministerium eingeleiteten Ablehnungsverfügung bewusst.

Gegenwärtig bewerte das Unternehmen die ganze Bandbreite möglicher Auswirkungen, die das Verbot auf das Unternehmen haben werde und kommuniziere proaktiv mit relevanten Parteien, sagte ZTE der Global Times.

Ungefähr 30 bis 40 Prozent der Komponenten, die ZTE-einkauft, stammten aus den USA, einschließlich Mikrochips, Betriebssystemen, optischen Netzwerkprodukten und Software, sagte Irene Chen, Chief Content Officer bei der chinesischen Brancheninformationsplattform DeepTech.

Der Verkauf von Telekommunikationsgeräten macht 60 Prozent des Gesamtumsatzes von ZTE aus, sagte Chen. „Mehr als 60 Prozent seiner ausländischen Lieferanten für Telekommunikationsausrüstungen kommen aus den USA“, merkte sie an.

Einige US-Lieferanten verzeichneten am Montag nach dem Verbot einen Einbruch ihrer Aktienkurse. Die Aktien der an der NASDAQ gelisteten Oclaro, die Berichten zufolge im vergangenen Jahr 18 Prozent der Umsätze von ZTE generiert hatte, fielen am Montag sogar um 15 Prozent. Die Aktien von Acacia Communications, die High-Speed-kohärente optische Interconnect-Produkte verkauft, verloren mehr als 35 Prozent.

Das Verbot ist für ZTE verheerend, weil Komponenten aus den USA innerhalb Chinas nicht sofort ersetzt werden können, sagte Liu Kun, stellvertretender Geschäftsführer des IC Branchenforschungszentrums bei CCID Consulting.

„Das ZTE Dilemma spiegelt eine große Schwierigkeit der chinesischen Chip-Industrie wieder“, sagte Liu.

Es sei dringend, dass chinesische Unternehmen ihre eigenen High-End-Chips entwickeln.

Die chinesischen Behörden haben sich bereits Ziele gesetzt, um die Lücke zu ausländischen Akteuren im Halbleitersektor bis zum Jahr 2020 zu schließen. Rund 90 Prozent der in China verwendeten Halbleiter werden importiert. Sie kosten jährlich Hunderte von Milliarden Dollar, wie die Webseite der nationalen IT-Branche ee.ofweek.com im März 2017 berichtete.

Die USA prüfen Möglichkeiten, sich gegen Chinas Beschränkungen für US-Anbieter von Cloud-Computing und anderen High-Tech-Diensten zu rächen, berichtete das Wall Street Journal am Dienstag.

„Die Tech-Industrie wird wahrscheinlich das nächste Schlachtfeld für „Wie du mir, so ich dir“-Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA werden“, sagte Liu. 

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