Zengs Frau unterrichtet inzwischen Chinesisch an der Schule und Gao Rongrong, ein ehemaliger Freelance-Übersetzer, der in Shanghai arbeitete und einer von Lins Studenten war, unterrichtet dort Englisch.

„Ich habe nicht gezögert zu kommen, als Lin mich gerufen hat“, sagt Gao, der auch ein Karikaturist ist. „Es ist wunderschön hier und ich mag die alten Wohngebiete. Es ist als würde man durch die Geschichte laufen.“

Gao hat eine Cartoonreihe entwickelt, die von einem Mädchen handelt, dass durch ein traditionelles Dorf wandert. In einem der Zeichnungen lehnt sich ein lächelndes Mädchen in einem rosafarbenen Kleid an eine heruntergekommene Steinwand, die neben einem traditionellen Bau liegt. Das Mädchen hat ihren Kopf hervorgestreckt, als würde sie Verstecken spielen.

Die Zeichnung erhielt allein auf Sina Weibo 500.000 Aufrufe.

„Ich freue mich darüber, dass Leute das Dorf und seine Schönheit durch mein Arbeit kennen lernen konnten“, sagt Gao. „Ich werde auch weiterhin an der Gestaltung neuer Zeichnungen arbeiten.“

Obwohl entfernt von der Stadt gelegen, sagt Gao, dass das Dorf vor Kraft nur so zu strotzen scheint. Musiker treffen sich regelmäßig in den Räumlichkeiten der nah gelegenen Bar, um Livemusik zu machen.

„Viele der älteren Dorfbewohner kommen, um ihrer Auftritte zu sehen“, so Chen.

„Ich glaube ich fühle mich dort in der Bar weniger einsam, als wenn ich abends allein zu Hause bleiben würde.“

Chens Sohn, Chen Zhongye, ein 24-jähriger Grafikdesigner, der in der Provinzhauptstadt Fuzhou tätig ist, erwägt nach Longtan zu ziehen, nachdem er sich vom Wandel des Dorfes überzeugen konnte.

„Manchmal bleibe ich bis spätabends wach, um Videoaufnahmen über unser Dorf zu gucken, die mein Vater in unserem Gruppenchat teilt“, gibt er zu und bezieht sich auf die Wechatgruppe der Dorfgemeinschaft, die 404 Mitglieder hat.

„Mit den vielen neueintreffenden Künstlern werden auch neue Möglichkeiten und Chancen entstehen.“