Die chinesische Akupunkturbehandlung wurde während der 1970er Jahre in Tunesien eingeführt und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. ［Foto/Xinhua］

Fatima Kehila, eine pensionierte tunesische Lehrerin, die jahrelang unter Arthritis in den Beingelenken litt, freute sich sehr über den positiven Effekt den die kostenlose Akupunkturbehandlung eines chinesischen Ärzteteams auf ihre Gelenke hatte.

Als Einwohnerin des ländlichen Städtchens Sidi Thabet im nördlichen Vorstadtgebiet der tunesischen Hauptstadt Tunis, erhielt Kehila die Behandlung durch die chinesischen Doktoren wöchentlich von zu Hause aus.

Jede Woche, legt das aus fünf Leuten bestehende Ärzteteam eine Distanz von 30 Kilometern zurück, um lokalen Bewohnern der kleinen Stadt kostenlose Akupunktur Therapien anzubieten.

Laut einer Erklärung desLeiters des Ärzteteams, He Shuiyong, leiden die meisten seiner Patienten unter rheumatischer Arthritis, lumbaler und zervikaler Spondylose.

He sieht vor allem den kalten Winter und die hohe Luftfeuchtigkeit des lokalen Wetters entlang der Mittelmeerküste als Ursache dieser Erkrankung.

Kehila äußerte gegenüber der Xinhua, dass das Städtchen Sidi Thabet innerhalb einer der weniger entwickelten Gebiete liege und es daher für lokale Einwohner teuer sei, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„Seit Jahren behandeln chinesische Ärzte die lokalen Einwohner kostenfrei und ich habe beschlossen, ihnen auf meine Weise dafür zu danken“, sagt Kehila.

Im November 2016 wandelte Kehila ihr Heim so um, dass es zu einem Ort wurde, wo die chinesischen Ärzte arbeiten konnten.

Zwei Wohnräume ihres Hauses, die gemeinsam beinahe 50 Quadratmeter messen, wurden in Klinikräume umgewandelt. Diese kleine Praxisistjeden Samstagnachmittag, wenn die Ärzte kommen, voller Leute.

„Jedes Mal warten hier um die 50 bis 60 Patienten“, sagt Kehila. „Ich habe zudem Stühle, Betten und Sofas für die Behandlung bereitgestellt.“

Männer und Frauen werden in zwei unterschiedlichen Räumen behandelt. Nachdem die chinesischen Ärzte vorsichtig die kleinen Nadeln in die Haut der Patienten eingesetzt haben， als Hauptbestandteil der Behandlung, fangen die Patienten an miteinander zu plaudern oder sich zu entspannen.

Samira Seffa (55), die unter Rheumatismus litt, wurde durch Verwandte auf die Behandlungen des chinesischen Ärzteteams aufmerksam gemacht. Sie begann die Behandlung vor drei Monaten und diepositive Auswirkung ist offenkundig.

„Ich bin gegen einige chemische Medikamenteallergisch, aber chinesische Akupunktur ist eine natürliche Behandlungsmethode und kommt ohne die Anwendung von chemischen Zusatzstoffen aus“, sagt Seffa.

Akupunktur ist eine der meist angewendeten Behandlungsmethoden aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die seit über 2500 Jahren praktiziert wird. TCM wird in China vielerorts angewendet und hat auch in anderen Teilen der Welt vermehrte Aufmerksamkeit erhalten.

Neben der Heilung von Krankheiten wird Akupunktur auch als Behandlung gegen Fettleibigkeit eingesetzt, sagt He.

Amel Youssef (45) verlor nach einer zweijährigen Akupunkturbehandlung erfolgreich 30 kg Gewicht.

„Das Ergebnis ist zufriedenstellend, Ich fühle mich gesund und glücklich“，gibt Youssef lachend zu.

Ahmed Nouira, ein 70-jähriger pensionierter Gärtner, stellte sich freiwillig als Übersetzer zwischen den chinesischen Ärzten und den lokalen Patienten während der Behandlungen zur Verfügung, da die lokalen Einwohner kaum Englisch oder Französisch sprechen.

„Das chinesische Ärzteteam hat unseren ärmeren Einwohnern geholfen, ihre gesundheitlichen Probleme loszuwerden. Sie sind wahre Freunde“, so Nouira. „Es ist nicht bloß eine Therapie, sondern eine Freundschaftsbrücke zwischen den Menschen aus Tunesien und China, die hier entsteht. “

China begann 1974 im Rahmen medizinischer Hilfestellungen mit der Entsendung ärztlicher Teams nach Tunesien. Rund 1000 chinesische Ärzte waren seitdem in Nordafrika tätig.