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Chinesen machen immer früher ihr Testament

(CRI)
Dienstag, 27. März 2018
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Vor fünf Jahren wurde Chinas erste Testament-Bank eröffnet. Eine Datenanalyse von über 80.000 Testamenten ergab, dass das Alter der Testament-Macher eine fallende Tendenz aufzeige. Aus Bedenken über mögliche Ehescheidung ihrer Kinder legen über 90 Prozent der Senioren im Testament fest, dass ihr Vermögen nur vom eigenen Kind geerbt werden dürfe. Dessen Ehepartner dürfe keinen Anspruch darauf erheben.

Für die Chinesen ist das Aufsetzen eines Testaments schon immer ein Tabuthema, weil sie traditionell höchst ungern von Tod und Sterben sprechen.

Statistiken zufolge ist das Durchschnittsalter der Testament-Aufsetzer in den vergangenen fünf Jahren von 77 auf 72 zurückgegangen. Dies hat zweierlei Gründe: Erstens ist mit zunehmender Alterung der Gesellschaft die Zahl der Senioren gestiegen. Viele neue Senioren mit modernen Vorstellungen wollen ihr Testament möglichst früh machen. Zweitens, reagieren sie auf die Ansprüche der Testament-Bank. Vielen Senioren im hohen Alter wird ihr Wunsch von der Bank leider verwehrt.

Um die Echtheit und Effektivität der Testamente abzusichern sind verschiedene technische Mitteln im Einsatz, wie etwa Audio- und Videoaufnahme, Fingerabdrücke, Gesichtserkennung und Archivierung von Dokumenten. Dafür muss der Verfasser eines Testaments zum Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben fähig sein. Senioren, die zwar ein klares Bewusstsein haben, aber nur begrenzte Fähigkeit zum Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben besitzen, sind davon ausgeschlossen.

Rund die Hälfte der in der chinesischen Testament-Bank aufbewahrten Testamente stammt von Eltern einer Ein-Kind-Familie. Anders als bei Testamenten der Mehr-Kind-Familien, die Streitereien zwischen Geschwistern vorbeugen sollen, sorgen viele Eltern mit dem Aufsetzen eines Testaments dafür, dass ihr Vermögen bei eventuellen Ehescheidungen nicht von den Schwiegersöhnen oder -töchtern geerbt wird.

Statistiken zufolge machen bei vielen chinesischen Haushalten Immobilien den wichtigsten Bestandteil der Erbschaft aus. Eine Umfrage der chinesischen Testament-Bank ergab, dass 2013 56,4Prozent der Befragten es für unnötig hielt, ein Testament aufzusetzen. 2017 sei die Zahl auf 26 zurückgegangen. Während vor fünf Jahren nur 12,4 Prozent der Befragten unbedingt ein Testament machen wollten, sei die Zahl im letzten Jahr auf 43,2 massiv gestiegen.

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