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Mercedes-Fahrer brauste eine Stunde lang mit 120 über die Autobahn

(German.china.org.cn)
Freitag, 23. März 2018
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Am 14. März ereignete sich auf einer Autobahn in China ein dramatischer und actionreicher Zwischenfall: Ein Mercedes-Benz C200L bretterte etwa eine Stunde lang mit 120 Stundenkilometern über die Autobahn von Henan nach Shanxi. Dabei handelte sich weder um die Dreharbeiten des neuesten Teils von „Speed“, noch um eine Akrobatikaufführung. Der Tempomat des Wagens, so der Besitzer namens Xue, der sich als Hobbyrennfahrer behauptet, sei außer Kontrolle geraten. Mit Hilfe der Verkehrspolizei konnte jedoch eine Gasse freigeräumt werden und der Fahrer blieb unversehrt.

Am vergangenen Sonntag schilderte Zhang Jianyong, ein Verkehrspolizist, im Interview mit thepaper.cn den Vorfall: Er erhielt am Abend des 14. März einen Anruf auf der Polizei-Hotline. Der Fahrer behauptete, dass der Tempomat bei Tempo 120 versagt habe und die Bremsen ebenfalls nicht funktionierten. Er habe auch bereits mit dem Service von Mercedes-Benz telefoniert, doch alle Lösungsvorschläge hätten nichts genutzt. Zu diesem Zeitpunkt war das Fahrzeug nur noch elf Kilometer von der nächsten Mautstelle bei Yushan entfernt, und dort war der Verkehrsdurchfluss zu dieser Zeit besonders hoch. Ein Verkehrsunfall hätte schlimme Folgen haben können.

Sogleich informierte Zhang das Polizeibüro über die angespannte Situation. Einige Polizisten eilten sofort zur Mautstelle. Sie räumten drei Fahrbahnen frei und sperrten die Straße ab. Keine Minute später schoss ein Auto mit Blitzlicht hindurch. Auf anderen Fahrbahnen standen viele Fahrzeuge Schlange, um ihre Gebühren zu bezahlen.


Video: Das außer Kontrolle geratene Fahrzeug fährt durch die freigeräumte Fahrbahn bei der Mautstelle Yushan.

Laut dem Polizist hat der Autofahrer im Telefongespräch berichtet - bevor er die Mautstelle passierte - dass die Geschwindigkeit gesunken sei, nachdem er die Autotür geöffnet habe. Da die Mautstelle näher kam, beendeten sie das Gespräch. Später rief Zhang den Autofahrer zurück. Dieser erklärte, sobald die Tür geschlossen ist, sei die Geschwindigkeit wieder gestiegen. Der Fahrer soll dann versucht haben, das Fahrzeug durch das Öffnen der Tür zum Stehen zu bringen. Schließlich konnte das Fahrzeug so auf der Notfahrbahn angehalten werden. Dort wartete der Fahrer auf die Polizisten.

Angeblich defekter Tempomat entfacht hitzige Debatte

In den sozialen Medien löste der Vorfall sofort eine hitzige Debatte aus. Internetnutzer wiesen auf zahlreiche zweifelhafte Details hin. Auch nicht wenige Autoprofis äußerten die Vermutung, dass die Schilderung des Autofahrers etwas übertrieben sei.

Der Streitpunkt fokussiert sich vor allem auf ein technisches System: Henan Business Daily berichtete zunächst von einem Autohalt durch Eingriff des Personals aus dem Autokonzern, also durch ein Management-System von Mercedes-Benz.

Darauf antwortete der deutsche Autobauer in Beijing am 16. März, das Unternehmen verfüge derzeit über keine solche Technik, mit der nachträglich in den Autobetrieb eingegriffen werden könne. Eine Gruppe von Technikern habe sich zudem mit dem Autofahrer in Chengdu getroffen, um sich über die Details des Vorfalls zu informieren. Derzeit untersuchen die Techniker von Daimler in Chengdu das Auto. Informationen zu den Problemen wie dem versagenden Tempomat und der Fehlfunktion der Bremsen sollen erst nach genauer Untersuchung des Autos bekannt gegeben werden. Der Fahrer bestätigte später, dass sein Auto nicht durch irgendwelche Managementsysteme angehalten worden sei. Er habe den Sicherheitsgurt gelöst und die Autotür aufgemacht, so dass die Fahrgeschwindigkeit von 120 auf 30 km/h gesunken war. Anschließend liefen die Bremsen wieder.


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